RONNIE MUNROE (Metal Church) - Electric Wake
VÖ: 24.06.2014
(Rat Pak Records)
Style: Heavy / Power Metal
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Ronnie Munroe
Was tut einer wie METAL CHURCH-Frontsänger Ronnie Munroe, wenn er mit seiner Hauptband nicht genug ausgelastet ist? Er tut das, was er am besten kann sich dem Klassischen Heavy Metal widmen, wobei das Album als gute Trainingsübung für kommende METAL CHURCH-Releases zu verstehen ist. Musikalisch erinnert mich das Album ein wenig an eine bunt durcheinander gewürfelte Mischung aus TT QUICK, VICIOUS RUMORS, JUDAS PRIEST und natürlich METAL CHURCH. Handwerklich alles im Lot, haben Munroe und seine Mitstreiter die Lage sicher im im Griff, mit lässigen Grooves und einigen fesselnden Leadsoloeinlagen brillierend, wobei sich die zwei Hymnencharakter aufweisenden Nummern „My Shadow“ und „Pray“ besonders hervorheben. Leider zünden die ersten vier Stücke kaum, erst ab Track fünf kommt Electric Wake nach verpasstem Start allmählich besser in Wallung, zunehmend stellt sich der Hörgenuss ein, das Material wird flexibler. Gesanglich oft ins theatralische gleitend, zieht Mister Munroe sämtliche Register seines Könnens. Insgesamt elfmal wird klassischen Heavy Metal-Grundstrukturen von der Basis gehuldigt. Fanschichten genannter Combos werden sich beim Hören des Elftrackers angesprochen fühlen. Für die überraschend von Polkaklängen eingeleitete, geradlinig schnell und fließend zum Headbangen eignende Groovemaschine „The Others“ (Long Live Heavy Metal) griffen Pamela Moore (als 'Suite Sister Mary' vom QUEENSRYCHE-Klassiker Operation Mindcrime bekannt), TESLA-Gitarrero Dave Rude, Ex DOKKEN-Gitarrenvirtuose George Lynch und weitere sich mehr oder weniger in dieser illustren Runde einreihende Namen dem METAL CHURCH-Frontsänger hilfreich gesanglich, kompositorisch und instrumentarisch unter die Arme, während ein lässig auf JUDAS PRIEST gemünztes „United“ (es handelt sich dabei um kein Cover), ebenso zu überzeugen weiß. Ein wenig aus dem Rahmen fällt auch der Düster-Progressivehappen „Ritual Damage“. Bewertungstechnisch bleiben am Ende keineswegs dröge 7 von 10 Punkten für ein zumindest im ersten Teil recht vorhersehbar-austauschbares Werk übrig, das sich ab der Hälfte bis zum Ende gewaltig steigert, womit der Sprung in höhere Regionen knapp verpasst wird; ein gutes Resultat ist Electric Wake allemal geworden. Wer auf scharfe Heavy Metalriffs , flüssig melodische Songstrukturen, flexible zugleich bissige Heavymetalshouts einschließlich genretypischer Merkmale kann, sollte den Elektrischen Weckruf im Bedarfsfall dementsprechend einem erforderlichen Härtetest unterziehen. Nicht schlecht, Herr Specht!