CORRUPTION - Devil's Share
VÖ: bereits erschienen
(Metal Mind Productions)
Style: Stoner Rock
Homepage:
Corruption
Stonerrock besitzt ungeheuer hohen Stellenwert in Polen, wobei ich mit LEASH EYE meine Faves gefunden habe, woran auch CORRUPTION kaum etwas ändern.. Devil's Share schimpft sich bereits deren Langrille Nummer Sieben. Kurioserweise werden KYUSS, MONSTER MAGNET, ORANGE GOBLIN im beigefügten Infoblatt zwecks Referenz angeführt, dabei kristallisiert sich beständig eine Band heraus: MUSTASCH!!! Von reinem Stonerrock zu reden, kommt dem zufolge so nicht hin. Devil's Share fällt damit eher in den räudigen durch Kick-Ass-Attitüde sich auszeichnenden Rotzrockbereich. Bei den trotz aller vorhandenen Ideenvielfalt überwiegend schrammelig verwaschen mit kräftig Zug nach vorn rockigen Parts erinnert diese Formation verdammt an MUSTASCH! Banyoklänge zum Opener „Hang On“ sind kein schlechter Einstieg. An Ideenreichtum hapert es CORRUPTION definitiv nicht, wie mir die folgenden Tracks unmittelbar verständlich machen. „This is the Day“ groovt sich mit BLACK SABBATH-Riffs tief mitten hinein ins Gehör. Der „Traveller Blues“ lädt mit amtlicher Mundharmonica ordentlich zum ausgelassen Tanzbeinschwingen. Danach geht mit weiteren lässig erdig direkt groovend sich durch Mark und Bein rockender Kost vom Typ „Crime Whorehouse“ und weiterhin die Post ab. „Inspire“ walzt amtlich fett in KYUSS-Manier los, ehe bei „Regression“ zum Wiederholten Male rohes MUSTASCH-Gebretter gefahren wird. So schön das zuweilen sein mag, auf Dauer wird’s monoton. Gesanglich schielt bei herberer Tonlage MUSTASCH-Frontröhre Ralph Gyllenhammar durch. Zu Track Nummer neun fällt mir gar nichts mehr ein. So dreißt zu klauen, Ex-OZZY OSBOURNE-Gitarrero und BLACK LABEL SOCIETY-Gründer Zakk Wilde eine solche Nummer „Born to Be Zakk Wilde“ anzuhängen, ist schon verdammt mutig und obendrein ziemlich gewagt. Ein bei aller Liebe zu räudiger Dreckigkeit aus dem Bikerklassiker „Born to Be Wild“ und DIO's Jahrhundertklassiker „Holy Diver“ derart überflüssiges, grausam entstelltes Medley zu basteln schlägt dem Fass den Boden aus, womit es neben der häufig sich wiederholenden MUSTASCH-Kopie noch einiges an Abzug in der B-Note gibt. „Betty Pyro“ rattert im gewohnt räudigen Gewand schräg bruzzelnd nach vorn los. „Moment of Truth“ besitzt sogar melancholisch nach denkliches Flair, wobei sich CORRUPTION zwischendurch auch mal von der sanften Seite zeigen.
Für's wunderschön aufwendige Front- und Backcover ist ein Extrapunkt fällig. CORRUPTION kommen weder an ihre oben erwähnten weitaus heavyer und explosiver gestrickten auf ganz anderem Format rockenden Landsleute LEASH EYE heran, rein stilistisch gesehen spielen sie nicht in deren Liga. Knappe 7,5 Punkte von 10 für einen durch massig rotzrockige Grooves und Ideenvielfalt beeindruckenden Silberling sind immerhin akzeptabel. Schrammelrock mit räudigen Grundzügen und guten Ideen, der hier und da ruhig etwas mehr Eigenständigkeit vertragen könnte.