OCEAN CHIEF - Universum Härd
VÖ: bereits erschienen
( I Hate Records)
Style: Stoner, Sludge / Doom Metal
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Ocean Chief
Der Weltraum ist wie ein riesiger Ozean. Irgendwo mitten tief darin bewegt sich der OCEAN CHIEF als König im Ring. Tonnenschwere Sludgeriffs treffen alles zermalmende Schwermut unheilschwangere Depression, und wütenden Protestgesang und im Gegensatz zum Desertrock unterkühlten Stonerrockanteil. Frohsinn sieht anders aus. Den wollen OCEAN CHIEF unter Garantie nicht vermitteln. Dafür walzt sich der Schwedenfünfer gleich beim wuchtigen Titelstück dem Zehnminuten-Monolith „Universums Härd“ konsequent zähfließend, behäbig langsam esoterisch spirituell, stellenweise auch mit geheimnisvollem Touch, gefärbt durch sieben Tracks, bei deren Inhalt ab und an sogar ein wenig Licht der Hoffnung durchscheint. Häufig überwiegt das zerstörerisch destruktive Grundelement. Drummer Tobias Larsson hämmert brutal auf sein Schlagzeug als würde es im nächsten Augenblick direkt im Boden versenkt. Das Gitarristenduo Björn Andersson und Christian Sandberg fabriziert fies rollend unterirdisch gelegte Gitarrenriffs und herb kreischende Leadsoli, denen Langzeitwirkung entströmt. Jocke Petterson's wummernd nachhallender Bass zimmert ein abgrundtiefes Fundament. Johann Peterssons Keyboard agiert häufig versteckt im Hintergrund, dezent aber effektiv. Drummer Tobias Larsson gehört zur seltenen Spezies Musiker, wo der Mann hinterm Schlagzeug auch die Vocals übernimmt. Sludgedoombands mit Stonertouch sind wenn's darauf ankommt, durchaus in der Lage, mehrere Gänge zuzulegen, dies zeigt sich spätestens bei Track zwei, „Öändlighet“. Das Material von Universums Härd umhüllt das Gemüt einer grauen sich über das Land senkenden Dunstwolke ähnelnd. Auf die zwei langen Anfangseruptionen folgen drei kurze, vorübergehend in spacige Regionen abtauchende. „Urtiden“ drückt mitunter solch massive Bedrohlichkeit aus, wodurch die zwischenzeitlich verträumte Spacesilhouette von „Färden“ postwendend bei Seite gewischt wird. „Frihet“ streut anschließend wieder etwas Zuversicht auf Besserung in den Raum, ehe Trauer und Depression bei „Mörker“ erneut zusammen fließend, Oberwasser bekommen. Statt am Ende wild herum zu experimentieren lassen OCEAN CHIEF das Risiko ganz beiseite. „Vandringen“ entlässt die Gedanken in melancholische Beklemmung getaucht, auf Nummer sicher gehend ins Freie.
Fazit: Stoner-Sludge-Doommetal schwergewichtigen Kalibers, das über ein korrektes Maß Anspruch verfügt, geschaffen für Fans von Y.O.B., UFOMAMMUT, CONAN, TOMBSTONE und ähnlicher Schwergewichte. Die Genannte Fraktion darf sich auf konsequent zähfließend strukturiert Kost mit einem gerüttelt Maß Endzeitstimmungsfaktor gefasst machen. 7,5 von 10.