ZARPA - Bestias Del Poder
VÖ: 18.07.2014
(Pure Steel Records)
Style: Heavy Metal
Homepage:
Zarpa
BARON ROJO dürften so manchem Heavy Metalhead aus den 80ern bekannt sein, das langlebigste seit den Endsiebzigern bestehende Urgestein spanischen Edelstahls heißt ZARPA , und meldet sich nun mit fünfzehn Tracks im Koffer zurück. Unabhängig der Tatasche, das ZARPA ihr Textgut auf spanisch vortragen, weiß die Band soviel wird gleich nach zehn Minuten deutlich, von der Pike auf, wie man hymnenhaften Heavy Metal spielt, dem weder krachende Riffs, griffige Refrains, tief unter die Haut gehende Melodien, geschweige denn Spannungsmomente fehlen. Bedauerlicherweise gab es lange Zeit Vertriebsprobleme, die nun hoffentlich durch das Pure Steel/Soulfood-Label behoben sind. Für den richtigen Punch sorgt das kraftvolle Schlagzeug von Drummer Bienvenido Godoy.
Die Gitarren röhren, der Bass wummert schön durchschlagskräftig, virtuose Leadsoli sind ebenso vorhanden, und Fronter Vicente Feijóo, dessen Organ ein wunderschön kräftiges, jederzeit klar verständliches Stimmvolumen aufweist, unterlegen das zeitweise sogar in den Powermetalbereich driftende Material. Tempo reduzierende teils nachdenklich melancholisch, zeitweise in mystisch bis verträumt exotische Regionen driftende Brückenparts veredeln Kompositionen wie „Jaques Al Rey“ oder „Dama De La Osuridad“ lockern das Geschehen zeitweise auf. Leider lässt sich nicht vermeiden, das der Silberling bei über sechzig Minütigem Hörgenuss fast programmatisch ein wenig abbaut, jedoch nie so weit, das er belanglos vor sich hin plätschert, sondern schlichtweg seine Längen hat. Der klassischen Heavy Metalhörerschaft sei die Empfehlung gegeben, sich bei entsprechender Gelegenheit näher mit dem spanischen Edelstahl-Urgestein auseinander zu setzen. Melodisch druckvolle Heavy Metalhymnen der Sorte „Dentro Del Ti, Dentro Del Mi“, „Jaque El Rey“, „Sentado Frente Al Espejo“ oder flotte Banger vom Typ „Maquina Del Tiempo“, „Bestias Del Poder“ oder „Metal Bats“ besitzen trotz der gravierenden Tatsache, das es nicht die Regel ist, der spanischen Sprache mächtig zu sein, ihren Reiz, weshalb am Ende eines ausdauernden Exkurses in Sachen spanischer Heavy Metalschule immerhin beachtliche 7 von 10 Punkten übrig bleiben.