BRIMSTONE COVEN - Brimstone Coven


08 brimstonecoven

VÖ: 01.08.2014
(Metal Blade Records)

Style: Okkult / Retro Rock

Homepage:
BRIMSTONE COVEN

Lädt schon das passend von Kerzen, Totenköpfen und einem diabolisch drein blickenden Frauentrio gestaltete Coverartwork zum näheren Hinschauen, entpuppt sich die Musik als richtig interessanter Trip in die 70er, dem zeitweise etwas Hippieflair beigemischt wurde. Wenn mancher bei auf klassisch Psychedelischen 70er-Rock, der an vorgesehener Stelle den passenden Schuß Okkultflair besitzt), geeichten Retrocombos wie BRIMSTONE COVEN die Bezeichnung „Doom“ verwendet, hat er/sie Alben dieser Schiene vollständig missverstanden. 70Er-Retrocombos spielen in der Regel keinen „Doom“. Dieses Genre gründete sich in den 80ern durch Bands wie CANDLEMASS, den Urvätern des Doom, Sänger John Williams zwischen verträumt, knarrzig und verschwörerisch pendelndes Organ gibt dem Inhalt unweigerlich Substanz. Richtig schön fette Gitarrengrooves, die klar auf BLACK SABBATH und URIAH HEEP abzielen gibt’s auf dem selbstbetitelten Debüt von BRIMSTONE COVEN zu Hauf, LED ZEPPELIN-Anteile plus durchaus (auch an instrumentale) DEEP PURPLE/RAINBOW erinnernde Passagen sowie gar manch vereinzelter Touch PINK FLOYD verleihen dem Songmaterial kräftig Würze, (siehe u. a. Beim Opener „Cosmic Communion“), dazu gesellen sich zwischendurch tolle Groove-Tempowechsel. „Behold, the Annunaki“ kommt mit einer Erinnerungen weckend schwächeren BLACK SABBATH-Melodie, das eingängige zwischenzeitlich dezent in verträumtes Gefilde abtauchende Groovebonbon „The Black Door“ tendiert sehr in Richtung BLUE ÖYSTER CULT, markant sind hier die beschwörenden Chorgesänge, „The Grave“ und „The Seance“ betreten BLACK SABBATH- Pfade, dann kommt „The Folly of Faust“, die mit sieben Minuten längste Nummer, und ja: Das ist der URIAH HEEP-Stampfgroove in Kombination zu Klagendem Chorgesang, den vor allem der Geist der genialen Frühwerke der britischen Hardrocklegende atmet. Eine Mischung aus insgesamt Siebzehn Dark Occult-Rock Tracks die es auf immerhin gut siebzig Minuten effektiver Gesamtspielzeit bringen, beinhaltet dieser wirklich sehr hörens- und empfehlenswerte Silberling. Thematisch werden Thesen kosmischer Vereinigung und altertümliche Prophezeihungen im Zeitgeist der Hippieära verarbeitet, der gelungene Schlußakkord „Children of the Sun“ steht bezeichnend für ein wirklich erlesenes 70er-Jahre Classicrockdokument, das in gekonnt chilliger Form den Zeitgeist jener Epoche aufleben lässt. Glockenschläge und Donnerhall gehören zum dunkel gefärbten 70er-Okkultrock ebenso dazu. BLACK SABBATH haben auf ihrem Debüt mit den gleichen Hilfsmitteln angefangen. Zahlreiche Rhythmuswechsel und massig Psychedelische Spielereien machen den Silberling zum echten Hörgenuss. 8,75 von 10 Punkten für ein wohltuende Enstpannung im Raum verteilendes Retroscheibchen auf dem es eine Menge bereits Dagewesenes wieder neu zu entdecken gibt.

Anspieltipps:„Behold, The Annunaki“,„Lord & Master“, „The Ancients“, „Children of the Sun.“