DRAGONFORCE - Maximum Overload

08 dragonforce

VÖ: 19.08.2014
(earMusic)

Style: Power Metal

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DRAGONFORCE

 

Gespannt durfte man seitens der Powermetal Fangemeinde sein, wie sich DRAGONFORCE weiterentwickeln. Shouter Marc Hudson agiert stimmlich flexibler als sein Vorgänger und macht darüber hinaus vom Hochtonklargesang über spitzes Geschrei bis hin zu tiefem Deatgegrowls (!) (siehe beim Opener „The Game“) Gebrauch, wobei der Mann glänzenden Eindruck hinterlässt. Auf ein zweites „Through the Fire and Flames“ sollte man bei der gereiften Multikulti-Truppe nicht spekulieren. Rasend schnell geht’s häufig auf Maximum Overload immer noch zu, genau das, was die DRAGONFORCE-Fangemeinde von ihren Lieblingen erwartet. Schon die ersten drei Nummern „The Game“, „Tomorrow's Kings“ und „No More“, lassen daran überhaupt nicht den geringsten Zweifel. Das ganze Album darauf zu reduzieren wäre fatal, spätestens beim vierten Stück, „Three Hammers“ werden majestätische Chorpassagen, sowie ein brückenbauend Tempo herausnehmender Melancholicpart und Stampfgitarrengrooves aufgefahren. „Symphony of the Night“ ist stark den Frühwerken der italienischen Epic-Symphonic-Hollywood-Powermetallern RHAPSODY angelehnt. Für drei Songs wurde zwecks Unterstützung TRIVIUM-Fronter Matt Heavy arrangiert, der einen ganz vorzüglichen Job macht. „The Sun is Dead“ kommt überraschend im Progressive-Gewand heroische Abstecher in klassische DREAM THEATER/KAMELOT-Gefilde, die im Hintergrund hörbare Hammond-Orgel sowie experimentieller IRON MAIDEN im Stil ihrer Dance of the Dead-Phase lassen aufhorchen. Der folgende flott auf den Punkt kommend stellenweise von Thrashriffing aufgelockerte im hymnenformat gebrachte Powerspeedkracher „Defenders“ mit abermals in den Song integriertem Progressiveanteil bestätigt der Band ein Gesundes Maß an Weiterentwicklung. "Extraction-Zone" kommt im ähnlich experiemtierfreudigen Stadium, weist allerdings einige Samples auf, die in die Rubrik „unerträglich“ fallen. Der hymnenhaft heroisch von schnellen Speedattacken gezeichnete Kracher„City of Gold“ erinnert auf's mindeste reduziert schwer an die zwei ersten DRAGONFORCE-Alben, vom peinlichen JOHNNY CASH-Coverversuch des Evergreens „Ring of Fire“ hätte man besser die Finger gelassen. Country goes Nintendo-Speed? Nee, Leute! Das verdirbt dem Rezensent fast gründlich den Kaffeegenuss. Abgesehen davon bleibt zu bilanzieren:

Trotz einiger neu hinzugewonnener Facetten und gelungener Experimente hat sich am bisherigen Sound von DRAGONFORCE grundlegend nichts geändert. Fans der Nintendo Powerspeedies kommen gewohnt auf ihre Kosten. 8,5 von 10 Punkten für das mit Abstand experimentiellste Album der Londoner. „Maximum Overload“ wird abermals die Gemüter spalten, an den Fakten ändert es hingegen so gut wie nichts. DRAGONFORCE haben einen gewaltigen Schritt nach vorn getan!