ACCEPT - Blind Rage


08 accept

VÖ: 15.08.2014
(Nuclear Blast Records)

Style: Heavy Metal

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ACCEPT

Von Unheilschwanger bedrohlichen Klängen eingeleitet beginnt der Opener „Stampede“ des neuen ACCEPT-Silberlings „Blind Rage“, danach geht’s mit sägenden Gitarrenriffs geradlinig heavy in die Vollen. Passend zum Albumcover, das einen Wut schnaubenden Stier zeigt, präsentiert sich der neueste Streich aus dem Hause ACCEPT. Mark Tornillo's gewohnt raukehliges Organ lässt standesgemäß nicht den geringsten Zweifel daran, das sich erneut großes im Hause ACCEPT anbahnt. Dafür sorgt natürlich auch das bewährte, mit Weltklasseriffs reihenweise um sich werfende Gitarrentandem Hoffmann/Frank. Peter Baltes und Stefan Schwarzmann an Bass und Schlagzeug bilden eine druckvoll agierende, jederzeit perfekt aufeinander abgestimmte Rhythmussektion. Die berühmten Chöre sind bei eingängigen Hymen wie „Dying Breed“ wieder ebenso präsent wichtiger Songbestandteil. Neben der für ACCEPT so typischen Grundhärte präsentiert sich die Hoffmann-Crew weitaus melodisch verspielter auf ihren Vorgängeralben wobei die Band ganz weit zu ihren Wurzeln zurückgeht. Neben diesem gewichtigen Aspekt vereinigt der neueste Geniestreich von ACCEPT nicht weniger das beste seiner Vorgängeralben „Blood of the Nations“ und „Stalingrad“ und richtet seinen Blick auch tief in die Achtziger. Feinfühligkeit hinsichtlich der Melodien überwiegt, was ebenso für den bemerkenswert flexiblen Gesang von Mark Tornillo gilt, der seine gewohnt bissig raue Stimmfärbung verstärkt mit klarem Gesang kombiniert. Dabei springen vor catchy Refrains übersprudelnde Groovehämmer mit zuckersüßer Melodieführung wie „Dark Side of my Heart“ heraus. „Fall of the Empire“,„Wanna be Free“ (das ebenso auf Russian Roulette hätte stehen können), und „From the Ashes We Rise“ kommen melancholisch, nachdenklich, pathetisch und heroisch, von kraftvollen, regelrecht Gänsehautatmosphäre erzeugenden Backgroundgesängen veredelt. - Tracks mit unglaublichem Livepotential. Schnelle, direkt auf die Lauscher gehende, teils langatmige Melodic-Groovekiller vom Strickmuster „Trail of Tears“ und „Bloodbath Mastermind“ setzen Unmengen von Adrenalin frei, Erinnerungen an „Balls to the Wall“ weckend. „200 Years“ überfährt einen regelrecht mit schneidendem Killerriff und Galoppierender Gitarrenattacke, sattem Bass- und Schlagzeuggroove. „The Curse“ entfacht bestes Flair zu Balls to the Wall-Zeiten, und ich bekomme spätestens beim Einsetzen der filigranen Melodie schwere Gänsehaut. - Heavy Metal aus dem Lehrbuch! Bei der zum Ausklang einer wahren Killerscheibe kräftig an der Temposchraube drehend, von wunderschöner sensibler Melodievielfalt im Wechsel zu geradliniger Härte geprägten Schlußzeremonie „Final Journey“ lassen ACCEPT noch einmal ihr gesamtes Können aufblitzen.

„Blind Rage“ vereinigt alle Trademarks der Solinger Edelstahlschmiede und ist, um es kurz auf den Punkt zu bringen, ein Hammer geworden, wie ihn allenthalben die großen der Zunft herab sausen lassen. Blind Rage kommt nahe an die die Höchstnote heran. Ein abwechslungsreich-dynamisches Meisterwerk sauberen Edelstahls, das sich bei aller spielerischen Brillianz dennoch fairerweise den Direktvergleich zum eine Spur kantig rockenderen, im Direktvergleich trotz Eingängigkeit und Hymnenfaktor bei weitem nicht so cheesy ausgefallenen „Stalingrad“-Album gefallen lassen muss. Bewertungstechnisch ergeben sich starke 9 von 10 Punkten. Nichtsdestotrotz: ACCEPT haben ihren ohnehin schon lange bestehenden Ausnahmestatus für die Heavy Metalszene hierzulande wie auf Internationaler Ebene einwandfrei bestätigt und mit „Blind Rage“ sogar noch erweiternd ausgebaut.

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