HAMMERFALL - (r)Evolution


08 hammerfall

VÖ: 29.08.2014
(Nuclear Blast Records)

Style: Heavy Metal

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HAMMERFALL

Oha, die neue HAMMERFALL, denke ich mir. Nach dem erschreckend schwachen reichlich experimentiellen Vorgänger wurde es allmählich Zeit für qualitativere Kost. Solche haben HAMMERFALL endlich wieder im Gepäck. Weiß die von Chören begleitete, Bandmaskottchen Hector, (der auf dem Albumcover passend zum Zurückfinden zu alter Stärke die dünnheutige Fassade der schwachen Phase herunterreißt) gewidmete Eingangshymne „Hector's Hymn“ sogleich zu gefallen, schließen sich zehn weitere Stücke an, wobei der Inhalt auf ® Evolution aus zackigen wesentlich eingängiger tönenden, back to the Roots-orientierten Midtempostampfern inklusive Migröhlrefrains, flotten Groovehämmern und kraftvoll riffbezogen rockenden Powermetalkrachern erstreckt. Der Titeltrack ® Evolution und das dem Krieger des Banners der aufgehenden Sonne gewidmete „Bushido“ mit fetter Chorusline machen Lust auf mehr. So eingängig, spielfreudig grooveorientiert wie lange nicht mehr gehen HAMMERFALL ans Werk, das meine Lust auf klassischen Heavy Metal mit jedem weiteren Track auf Anhieb geweckt ist. „Live Life Loud“ ist ein oberamtlicher Groovehammer einschließlich fetter Heldenchöre wie ihn eigentlich generell nur Bands wie HAMMERFALL in beeindruckender Form produzieren. Toll! Zwar schleicht sich ab und an ein wenig Routine ins Geschehen mit ein, doch insgesamt fällt dieses Kriterium nur bedingt ins Gewicht. An Hitdichte, Heavyness und Spielfreude mangelt es dem Tonträger keineswegs. Der Groovesmasher „Ex Inferis“ wirft einen blinzelnden Seitenblick in Richtung „Templars of Steel“. „Winter is coming“ weckt Erinnerungen an „Glory to the Brave“, - edelrockig und aufgesetzt, bei weitem nicht mit einem derartigen Charme so intensiv unter die Haut gehend ziemlich austauschbar, handelt es sich dabei um den klaren Schwachpunkt einer insgesamt über weite Strecken starken Tonkonserve. „We Wand Back Down“, „Origins“ und „Tainted Metal“ zeigen HAMMERFALL von ihrer seit geraumer Zeit viel zu selten geradlinig schnellen Seite, inklusive losratternder Galoppgrooves, die Leadgitarre klingt um einiges lebhafter als zuletzt, Bass und Schlagzeug legen ein kräftiges Fundament. „Evil Incarnate“ knallt mit richtig schön kernigem Groove, klassischer Melodieführung und strukturiertem Tempowechsel von zackig schnell bis erhaben majestätisch, wobei diese Nummer unglaublich viel Ohrwurmpotential besitzt. Das mit satter Doublebasspower, krachendem Riff und traumhaft melancholischem Brückenpart bestückte Sahnehäubchen „Wildfire“ lässt zum würdigen Abschluß noch einmal das ungetoppt grandiose HAMMERFALL-Debüt „Glory to the Brave“ in ausnahmslos packender Weise revue passieren.

Insgesamt steht der zuletzt extrem angeschlagenen Crew um Frontsänger Joacim Cans die Rückkehr zu ihren Wurzeln mit deutlich erhöhter Hitdichte wesentlich besser zu Gesicht, wobei allem voran das geradlinig direkt abgefeuerte Hymnenmaterial vom Typ „Hector's Hymn“ neben solch knackigen Midtemporockern wie „Live Life Loud“ zu gefallen weiß. Gute 8 von 10 Punkten für ein erfrischendes HAMMERFALL-Album, das wohl sicher kaum als ihr schwächstes in die Bandhistorie eingeht. Anspieltipps: „Hector's Hymn“, „Bushido“, „Ex Inferis“, und „Wildfire“.

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