FAUN - Luna
VÖ: 05.09.14
(We Love Music/Universal)
Genre: Pagan Folk, Mittelalter
Homepage:
www.faun.de
Kritik:
Bereits mit dem letzten Album „Von den Elben“ läutete man mehr als offensichtlich und vor allem hörbar eine neue Ära bei FAUN ein. Wandel im Songwriting bedingt durch neue Mitglieder kippte man den Sound der Band in eine wesentlich softere, mainstreamige, seichte und fast schon Schlagerartige Ecke. Ein Umstand, der vielen eingefleischten Altfans nicht zu gefallen schien. Frech auch wie man sich nahezu 1:1 bei befreundeten Bands bediente. „Minne“ von Subway to Sally oder Eluveities „Omnos“ ließen selbst mich den Kopf schütteln. Aber Widererwarten macht man genau dort weiter, wo man mit „Von den Elben“ aufhörte. Und was soll ich sagen, „Luna“ ist ein richtig gutes Album geworden. Die Marschrichtung aus Mainstream bleibt bestehen, wird aber mit alten Trademarks der Band sinnvoll aufgefüllt. Eine Mischung die sich definitiv hören lassen kann. Wieder streut man breit und vielfältig. Mystische Balladen, eingängige Gassenhauer oder neu interpretierte Traditionals wie zum Beispiel „Cuncti Simus“ wissen zu überzeugen. Das erste Video „Walpurgisnacht“ (erinnert stark an Schandmaul) macht Spass. Der Ohrwurm „Buntes Volk“ bei dem In Extremo Sänger Michael Rhein als Gastsänger auftritt entpuppt sich als Albumhighlight und das mystisch fesselnde „Hekate“ schlägt den Hörer sofort in den Bann. Das einfach mit wunderbaren Melodien geschmückte „Blaue Stunde“ wandert ebenfalls sofort ins Ohr. Drehleier, Dudelsack und Flöte verschmelzen in perfektem Einklang, während die hypnotischen Trommeln immer wieder den Körper in Wallung bringen. Fakt ist, „Luna“ wird mit jedem Hören besser und präsentiert (für mich) das beste Songwriting der Band. Wer zum schicken Digipack greift, bekommt zudem 3 weitere recht Flötenlastige, balladeske und fröhliche Songs geboten, die den Mehrpreis definitiv rechtfertigen. Selbiges gilt für das sehr ausführliche, mit atmosphärischen Bandfotos gespickte Booklet.
Fazit: Mit „Luna“ setzt man das Songwriting des Vorgängers „Von den Elben“ sehr konsequent fort, begeistert hier aber durch das Besinnen auf alte Stärken, sowohl neu- als auch eingeschworene Altfans mit FAUN Songs, die fesseln und famos unterhalten. Äußerst variabel pendelt man zwischen verträumten balladesken Themen oder puren Ohrwürmern, die jederzeit jenes mystische FAUN Flair atmen. 8,5 von 10 Punkte für ein Bandkonzept welches hier perfekt und voll aufgeht.