BEN GRANFELT BAND - Handmade
VÖ: 05.09.2014
(Rokarola Records)
Style: Bluesrock
Homepage:
In Sachen Doom gehört FINNLAND zu den wichtigen Adressen, im klassischen Heavy Metal-Bereich kommen von Zeit zu Zeit ebenfalls immer wieder mal interessante Bands nach. BEN GRANFELT feiert mit seiner BAND 20. Geburtstag und ganz ehrlich? Es gibt wesentlich unrockigeren Blues als den von der BEN GRANFELT BAND. Durch seine Zusammenarbeit mit WISHBONE ASH und den LENINGRAD COWBOYS erlangte Gitarrenvirtuose BEN GRANFELT einigen Bekanntheitsgrad. Daneben ist er Leadgitarrist bei der Hardrockband LOS BASTARDOS FINNLANDESES. Dem entsprechend findet dieser Tage ein Best of-Album der B. G. B. (nein, damit ist keineswegs das Bürgerliche Gesetzbuch gemeint, grins*) seinen Weg in die Kaufregale. Eigeninterpretationen wie „Going Home“, die Gitarrenorgie „Musicland“ sowie „Instrumental Madness“ (hier lässt der Saitenhexer) in virtuoser Form sein Können sprechen, sind allein durch ihr breit gefächertes Spektrum an Rockeinflüssen auch für Leute interessant, die sonst eher keinen Blues hören. „Turning Point“ ist schwer auf HENDRIX gemacht, „B. L. U. E. S.“ brilliert mit ungewöhnlich proglastigem Anstrich, hier werden Akzente gesetzt. Das ist Musik zum Genießen. BEN GRANFELT besitzt ein warmherzig-erdiges zugleich leidenschaftliches Organ, womit er auch mit seinem Gesang Akzente setzt, die über ihre ureigens individuelle Stilnote verfügen. Toll!
Klassisch geprägte Songinterpretationen decken ein ordentlich breites Spektrum ab und Cover von WISHBONE ASH („Almighty Blues“ und „Faith, Hope & Love“) über PINK FLOYD „Breathe“ sowie GERRY RAFFERTY („Baker Street“) kommen auf unorthodox rockige Art interpretiert zu neuen Ehren und wissen zu gefallen, zumal dieser auf Blues gemachte Silberling ganz so wie der Titel es beschreibt, ein Sammelsurium handgemachter Musik beinhaltet, die Bluesrockgourmets erfreuen dürfte. Auf Dauer gesehen bleibt von den Stücken kaum etwas hängen, womit der Silberling ein unüberhörbar gravierendes Manko aufweist, da er trotz schöngeistig ausgefeilter Kompositionen alles andere als ein wirklicher Garant für Dauerrotationsalarm im CD-Player ist.
Kein unbedingt reines Blueswerk, gestrickt mit Facetten aus dem Proggressive, Classic Rock und Hardrock-Bereich, die auch Kennern der jeweiligen Originale ein leichtes Grinsen auf die Lippen zaubern. Freunde zeitlos klassischen Bluesrocks können sich diesem Cocktail bedenkenlos öffnen.
7 von 10 Punkte.