STALLION - Rise And Ride
VÖ: 12.09.2014
(High Roller Records)
Style: Heavy Metal
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STALLION
Endlich hat es mich erreicht, das Debüt von STALLION. Als hoffnungsvoller Newcomer auf dem traditionellen Metalsektor gehandelt, lieferten sie mit ihrer EP „Mounting the World“ eine bärenstarke Visitenkarte ab, die in der klassischen Heavy Metalszene für mächtig Furore sorgte. Derartigen Eindruck garantierten ebenso zahlreiche Liveauftritte bei diversen Festivals (u. a. auf dem METAL ASSAULT und KEEP IT TRUE,) wo STALLION gewaltig Eindruck auf der Bühne hinterließen. Auf dem im September 2014 erscheinenden Debüt präsentiert sich eine Combo, die ihren schon lange im Vorfeld in sie gesetzten Erwartungen gerecht wird. Zunächst ehe der Reigen beginnt, wird mit einer seelige Erinnerungen weckenden Sequenz des RUNNING WILD Klassikers „Port Royal“ gestartet, danach keilt der Stahlhengst mächtig aus, dann geht es mit den zwei HochmelodicPowerspeed-Krachern „Rise and Ride“ und „Wild Stallion, kräftig in die Vollen! Selbstverständlich fehlen die bisher ziemlich prägnanten US-Metal und Kanada-Stahleinflüsse u. a. EXCITER, SAVAGE GRACE, SKULLFIST, AXXION usw., ebenso wenig. Das von der EP bekannte, sich auf erwähnte Stilbezeichnung beziehende Powerspeedschmankerl „Canadian Steele“ rundet den ersten Teil folgerichtig ab, ehe ein halbes Dutzend weiterer im klassischen Heavy Metal-Sektor (ACCEPT, ENFORCER, RUNNING WILD, JUDAS PRIEST) wurzelnder Granaten folgt. Neben rasanten Tempoattacken legt das Stahlpferd immens viel Wert auf kraftvoll groovende Rhythmus und wohl dosierte Tempowechsel, einschließlich mancher Chorpassage, wodurch der Hymnenfaktor ausgebaut wird. Mit „The Right One“ wurde noch ein weiterer Track der EP neu eingespielt. Frontsänger Paul's flexibles Organ röhrt in gewohnt sicherer Manier durchs Mikro, High Pitched Screams und kraftvoll-variables Shouting einbezogen. Schweres RUNNING WILD-Gitarrenriffing mit herrlich IRON MAIDEN-mäßiger Melodieführung komplettiert das Bild eines respektablen Erstlings. Rein spieltechnisch gesehen ist das alles wirklich nicht schlecht, manch vermeidbare Längen schleichen sich zwischendurch leider auch schon mal ein, die künftig durch etwas mehr Abwechslung in Sachen Tempovariation ausgleichbar sind. Bis auf zwei nicht so pralle Nummern („Stigmatized“ und „Bill to Pay“), die genanntes Kriterium bestätigen, haben STALLION echte Wertarbeit in Sachen Qualität geliefert. Damit erfüllt „Rise and Ride“ die hohen, im Vorfeld gehegten Erwartungen. Der ans Ende gestellte Groovehammer „Wooden Horse“ entpuppt sich zusammen mit dem enormes Ohrwurmpotential offenbarenden Midtempo-Groover „Streets of Sin“ sogar als zukünftige Livehymne! STALLION haben sich ihr standfestes Fundament geschaffen.
In Bezug auf den Gesamteindruck bleibt dennoch ein wenig Luft nach oben. Sattelfeste 8 von 10 Punkten sind kein schlechter Anfang für eines von zahlreichen Metalheads auf dem traditionellen Sektor hierzulande am fieberhaftesten herbeigesehnten Debüts des Jahres. - Ja, das lässt hoffen!