ELECTRIC WIZARD - Time To Die


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VÖ: 29.09.2014
(Spinefarm Records)

Style: Doom Metal

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ELECTRIC WIZARD

Englands Düsterdoomer ELECTRIC WIZARD knallen ihrer Fangemeinde den immerhin bereits achten Release vor den Latz. An ihrem bestehenden Stil zwischen Doom, Psychedelicanteilen, Stoner-, Funeral sowie okkulter Hintergrundthematik ändert das überhaupt nichts. Im Gegenteil, es geht sogar noch dumpfer aufs wesentliche reduzierter und abgrundtief düsterer ans Werk. Bei "Time to Die" handelt es sich um ein Konzeptalbum betreffend den Tod. Statt verträumt schwebend offenbart dieses Album eine sehr düster aggressive Grundhaltung, inklusive Effekten wie einem zu Beginn aus den Boxen tönenden Wasserfall, die sogar noch ein wenig stärker als auf den bisherigen Realeases der Band zum Ausdrick gebracht wird. Allein das Grundriff sowie der Beat des Auftaktsongs „Incense for the Damned“ erinnert an eine ganz düstere Version von DIAMOND HEAD zu Am I Evil-Zeiten gekreuzt mit schwerblütiger CATHEDRAL-Färbung im drückenden Soundvolumen von „The Last Spire“ . Zu den beschriebenen Eigenschaften der Neun Tracks gesellen sich die abgrundtief bizarren Momente aus der experimentiell geprägten S.A.H.B./ HAWKWIND/IRON BUTTERFLY-Ära und gewaltig verstärkten BEDEMON/ PENTAGRAM/ WITCHFINDER GENERAL-Fundus. Tonnenschwer walzende Bratgitarren, sehr tief unter die Haut gehende Okkultmetal-Vibes, unheilvoll sich bis zum äußersten steigernde mit Länge der

Stücke zunehmend steigernde Klangeruptionen inklusive gesprochener Wortpassagen eingelegt in schwermütig Kopf und Psyche quälend marternder Sounddichte, einschließlich verzerrtem Gesang machen deutlich erkennbar: Die meinen es ernst! Wie man das nun finden mag, ist eine Sache, Fakt ist: ELECTRIC WIZARD bringen tonnenschwer sich herabsenkende Dunkelheit in Verbindung zu ihrem Hauptthema effektiv gebündelt in eingängiger Form auf den Punkt, müssen dabei noch nicht einmal irrsinnig verschachtelt komplex agieren. Das wäre auch nicht im Sinne dieser Scheibe. Dezent eingesetzte Orgeln und geschickt an entsprechender Stelle verwendeter Düsterbombast reichen aus, den von der Band gewollten Effekt zu erzielen. Gitarre, Schlagzeug und Bass erzeugen mächtig Druck, wodurch eine schon permanent bedrohliche Finsteratmosphäre aufkommt. Jus Oborn's verzerrter Gesang steuert seinen Teil bei, das Ergebnis so pechschwarz wie möglich klingen zu lassen. Nummern wie „I am Nothing“, „Funeral of Your Mind“, „Sadio Witch“ und „Lucifer's Slave“ lösen beklemmende Stimmung aus. Leuten mit schwachem Nervenkostüm sei abgeraten, sich diese extrem unfreundlich grimmig direkt auf den Punkt gebracht zelebrierte Orgie der Zerstörung komplett am Stück anzuhören, geschweige sich das Ding zuzulegen. "Time to Die" mordet positive Emotionen massenhaft in Serie, wie Fußballfans in Scharen beim Erstliga-Topspiel ins Stadion strömen, deshalb ergeht spätestens jetzt die Warnung für zart besaitete Extremhörerschaften, Labile und Suizidgefährdete: Finger weg von dem Teil! 8 von 10 Punkten für ein recht anstrengendes, auf Dauer reichlich ermüdendes Werk, das alles vom Hörer abverlangt.

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