CLAW - Claw


09 claw

VÖ: bereits erschienen
(Eigenproduktion)

Style: Thrash Metal


Homepage:
CLAW

Bei CLAW handelt es sich um einen Newcomer aus der Schweiz, dessen Debüt von post akopalyptischer Thematik beeinflust, trotz aller Oldshoolhaftigkeit dank moderner Produktion ein zeitgemäß druckvolles Gewand erhielt, das perfekt zum Album passt. Nach dem apokalyptischen Intro heißt es nun also Farbe bekennen für die Schweizer Thrashband CLAW, deren Spektrum diverser Oldshoolthrasheinflüsse und klassische Heavy Metalversatzstücke, irgendwo in der Schnittmenge zwischen KREATOR, TESTAMENT, HEATHEN, MEGADETH, ICED EARTH sowie alten METALLICA liegt, dem an mancher Stelle sogar etwas Düstermetal-Anstrich Marke early PARADISE LOST und zwecks Untermauerung der modernen Songstrukturen manchmal auch ein wenig späterer IN FLAMES hinzugegeben wurde, wovon Nummern wie das Tempoforcierte im Wechselpart durch starken Düstertouch schwer gebremste„Too Late“ und der eingängige Groover „My Arch Enemy“ zeugen. Für den immer vorhanden wechselseitigen Kontrast zu schnellen Tempoausbrüchen sorgen knackfette Gitarrengrooves und ein leicht vorhandenes PARADISE LOST-Flair, zu dem sich hilfreicher Backgroundgesang gesellt. Niko Prensilevich variiert gesanglich fleißig zwischen Klartonpassagen, heroischen Passagen und aggressivem Shouting. Die Gitarrenfraktion hat ordentlich Druck auf dem Scheffel, Schlagzeug und Bass legen ein solides Fundament. „Out of the Vault“, „Today“ und „Alpha 13“ sind Nummern, die sich durch's gesamte Album ziehen und einen guten Überblick darüber geben, worauf sich die Hörerschaft einlässt. Das die Eidgenossen bei aller Liebe zu harter Gitarrenrhythmik auch ihrer gefühlvollen Ader freien Lauf lassen, zeigt das melodisch-melancholisch durch ergreifende Melodiedynamik glänzende Sahnehäubchen „Alone“, das ein echtes Highlight darstellt, weil es direkt aus dem gängigen Schema fallend dem Hörer das Träumen und in schwelgen im Reigen Gefühlsvoller Melodien ermöglicht. Danach wird mit „Dawn of a New Ära“ wieder härteres

Geschütz aufgefahren, zunächst kernig rhythmisch von Backgroundshouts unterstützt im Midtempo groovend, folgt eine abrupt mittendrin ausbrechend pfeilschnelle Hochgeschwindigkeitsorgie, die zeigt, das man bei der Truppe mit Überraschungen rechnen muss. Teilweise verliert sich das Album ein wenig zu sehr in Verspieltheit und oft schon gehörten Songstrukturen, technisch gibt’s überhaupt nichts dran auszusetzen. „Sandstorm“ wirkt anspruchsvoll technische Fähigkeiten hin oder her etwas aufgesetzt und ein wenig stumpf, woran selbst eingeschobene Hochmelodicparts nichts ändern. Bei „Jack's Bet“, „Too Late“ und „My Arch Enemy“ kommt dafür umso deutlicher das Faible für oldshoolige Vorbilder wie MEGADETH und KREATOR zum Tragen, obgleich der Einbau verspielter Gitarrenharmonien zeitweise doch ein wenig übertrieben ist, wodurch ein Teil der Songs leider nicht so richtig haften bleiben will. Dennoch: Unterm strich kein wirklich schwaches Werk, das locker ausreichen sollte, um schon mal anzudeuten, wieviel Potential innerhalb der Band steckt. Mit dem langen Siebenminüter „The Alphapocalypse“ (schönes Wortspiel!) wird ein brachialer Schlußstrich, der noch einmal das Technische Können des Fünfers durchblicken lässt, gezogen, dessen verschachtelte Strukturen starke Tendenzen zu progressivem Songaufbau keineswegs leugnen. Ein ordentlicher, wenngleich künftig ausbaufähigerer Anfang, wäre gemacht; somit stehen für das CLAW-Debüt immerhin ordentliche 6,5 von 10 Punkten zu Buche.

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