MASSIVE WAGONS – Fight the System
(Off Yer Rocka/Cargo)
VÖ: 08.08.14
Genre: Hard Rock
Homepage:
MASSIVE WAGONS
Unbeschwertes Rockflair verpackt in knallharte Gitarrenbeats, bluesy arrangements und einer satten Portion Räudigkeit, so präsentiert sich der Elftracker „Fight the System“ von MASSIVE WAGONS. Massive Wagenladungen an Wut fährt schon mal der knallfett krachend in den Hintern tretende Opener „Dirty little Secrets“auf. „S.W.T.“ besticht durch Honky Tonk Blues der irgendwo mit einem satten Schuss AEROSMITH trifft UGLY KID JOE angereichtert wird. Ein Hauptfakt, der das Album sympathisch macht, ist sein rotzig derb in die Magengrube hauendes Flair, inklusive scharfer Kanten, der allen Stücken innewohnt. Das Schlagzeug drückt wuchtig, die Gitarren röhren mit herrlich viel Nachhall, Baz Mills raue Bluesröhre geht schwer unter die Haut, während sie bei verträumter Gesangsführung überraschend gefühlvoll-melancholisch bleibt. Das Album rockt mit reichlich Schmackes, was der transparent sauberen Produktion geschuldet ist, die sich für den Britenfünfer als vorteilhaft erweist. Kraftvoll bissige Hardrocknummern vom Strickmuster „Fight the System“ und „Rising Tides“ bieten klassischen Hardrock bewährter Schule, dessen Tendenz grob in die AC/DC/MOTÖRHEAD/SKID ROW/THE ALMIGHTY-BLACK SPIDERS/MOLLY HATCHET/ LYNYRD SKYNYRD Richtung zeigt. Bei „Red Dress“ sickern plötzlich ganz klar die ROLLING STONES in rockiger Form durch. Für den Southerneffekt sorgt in erster Linie das vorhandene Westernbluesfeeling. Bodenständig ehrlich rockt sich mit reichlich Saft auf der Wumme rockt sich die fünfköpfige Truppe aus England um ihren kraftvoll tönenden Shouter Baz Mills durch ihr Songmaterial. Die Ballade „Look Around“ fällt gegenüber dem Restmaterial ebenso wenig ab, da ihr ein wohltuend unter die Haut gehend rockiger Unterton innewohnt. „Black Witch“ outet sich als Hardrockschleifer, dem ein erfrischend ungehobelt rotziges Freiheitsgefühl früher THE ALMIGHTY anhaftet. Das verträumte „Roll With the Rhythm“ lockert zwischendurch ein wenig auf, „Alive“ zeigt deutlich den Querverweis zu den Landsleuten BLACK SPIDERS auf. Fazit: MASSIVE WAGONS servieren ein abwechslungsreiches Hardrockwundertütchen, dem es weder an kerniger Attitüde, griffigen Riffs, satten Grooves noch entsprechendem Rockfeeling mangelt. Einen Überhit, der sich wohltuend abhebt, sucht man zwar vergeblich, doch unterm Strich bleiben respektable 7,5 von 10 auf der Bewertungsskala übrig, womit diese kunterbunt gemischte Hardrock-Palette durchaus angenehmen Eindruck beim Rezensenten hinterlässt. Cooles Teil!