RED CIRCUIT - Haze Of Nemesis
VÖ: 24.10.14
(Limb Music)
Genre:
Melodic Progressiv Metal
Homepage:
RED CIRCUIT
Kritik:
Chity Sompala ist für mich mit seiner markanten und einzigartigen Stimme einer jener Sänger, die man innerhalb von Sekunden augenblicklich erkennt und zuordnen kann. Bei seiner zweiten Band CIVILIZATION ONE eher hochmelodisch und kraftvoll, lebt der Fronter mit RED CIRCUIT seine eher progressiven Triebe aus. In Kollaboration mit Markus Teske (VANDEN PLAS / SYMPHONY X), der sich zudem komplett für das Songwriting verantwortlich zeigt, ist so das dritte Album von RED CIRCUIT entstanden. Ein Album, welches mir allerdings nicht zu 100% munden mag. Denn "Haze of Nemisis" klingt schlussendlich sehr nach Teskes dominanten symphonischen Keyboards, die den krassen Gegensatz zu den eher lustlosen, rauen und sehr erdigen Gitarren bilden, die eigentlich nur für den Rhythmus zuständig sind. Lediglich in den frickeligen Gitarren und Keyboard Duellen im Mittelteil der Songs trumpfen die Klampfen das ein oder andere mal recht variabel auf. Gibt man sich eingängig, wandert das Songwriting hin zu technischen Kamelot Songs. Schlägt man allerdings stärker in die progressive Kerbe, klingt man erwartungsgemäß sehr nach VANDEN PLAS / SYMPHONY X. Und genau dieser Umstand ist es, der mir an RED CIRCUIT so gar nicht gefallen mag. Gesanglich setzt mir Chity, im Gegensatz zu sonst, nämlich viel zu wenig echte Akzente, klingt zu monoton oder versucht sich in gesanglichen Experimenten oder Stimmlagen, die so gar nicht zu ihm passen mögen. Auch besitzen mir viele der Stücke zu wenig echte Höhepunkte oder hinterlassen bleibende Eindrücke. Fast schon als Ausreißer lässt sich hierbei die tieftraurige, getragene Ballade "My Worlds Collide" bezeichnen, in der Amanda Somerville zum schwermütigen Duett antritt.
Fazit: Ein Keyboarder, ein charismatischer Sänger aber wenig Band, das sind die Eindrücke, die ich von "Haze of Nemisis" erhalten habe. Der Spagat zwischen Prog Metal und melodischen Power verläuft irgendwo genau in der Mitte und bildet dabei zu wenig echte Highlights. Ein Umstand, der weder das eine noch das andere Lager gänzlich zufrieden stellen dürfte. Dafür gibt es von mir an dieser Stelle 6,8 von 10 mehr als gut gemeinte Punkte