LOTUS THIEF - Rervm


11 lotusthief

VÖ: 28.11.2014
(Svart Records)

Style: Doom Metal

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LOTUS THIEF

LOTUS THIEF kommen aus dem Düsterambientsektor, wie das Duo gleich beim recht mystisch in den Sechstrackling einleitenten „Aeternym“ deutlich zu verstehen gibt. Zarter Frauengesang verbunden mit lockerem Gitarrenbeat deutet an, das es der Dame und dem Herrn gelingt noch anderes Geschütz aufzufahren, siehe da: Schwarzmetallische Klöppelei, etwas Gothic/Darkrock touch, hintergründiger Okkultanteil und eine breit gestreute Ladung Spacerockflair vermischen sich zu einem nicht alltäglich bizarren Gebräu. Allein der Kotrast zwischen derber Blastspeedraserei und komplett tempodrosselnder Mystik im Zeitlupenformat sorgen für Belebung, wobei der Musik beständig ein Grauschleier mystischen Düsterambients folgt. „Discere Creadas“ und „Lyx“ könnten glatt eine Art Reinkarnation darstellen. Mystisch, abstrakt und belebend zugleich präsentiert sich derartig sämtlicher Normalität entrücktes Klangfutter in einer extrem geisterhaft neblig von geheimnisvollem Unterton begleiteten Klangorgie mit beschwörend okkult dargestellt verspielter Sanftheit und Wärme, getaucht in strahlendes Licht, deren Inhalt ein wenig in Richtung solcher Acts wie TIAMAT, AGHAST, THE GATHERING, experimentiellem AMORPHIS-Versatz, THEATRE OF TRAGEDY-Anstrich, 3rd AND THE MORTALartiger Klangfacettierung und noch so manch weitere denken lässt. Scheinbar hat das experiementielle Potential der 90er stark auf das Protagonisten-Duo abgefärbt. Trotz seines immer latent vorhandenen Okkultanteils lassen sich überhaupt keinerlei Direktvergleiche zu irgendwelchen Retrorockacts auf 70er-Jahre Basis ziehen, dafür umgibt sich die Melange viel zu sehr mit geheimnisvoll schwarzgefärbte Stimmungsbilder vermittelnder Präsenz. Musik, deren Inhalt dank seiner unglaublich abstrakten Detailvielfalt wahnsinnig berauschend ein gewaltiges Sammelsurium diverser Klangfacetten außergewöhnlicher Stilvielfalt offenbarend tief bis zum völligen hinein Versinken in den Ocean exzessiven Genusses eintauchen lässt, wobei klinische Kälte kombiniert mit heißer Diabolischem Flüster Gesang den perfekten Kontrapunkt zur von sanftem Licht umgebenen Wärme im Mittelteil setzen. „Discordia“ und „Mortalis“ dokumentieren es in harmonischer Düstereleganz, mein Blick auf die Uhr zeigt, der Tag neigt sich dem Ende, noch ein paar Minuten bis zur Dämmerung... dann wird es grau.

Ein schwer verdauliches Klangwerk, dafür potentiell mit jeder Minute steigerungsfähig. 8,5/10

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