B.S.T. - Die Illusion

12 bst

VÖ: bereits erschienen
(Eigenproduktion)

Style: Doom Metal

Homepage:
B.S.T.

Im Jahr 1994 unter dem Namen „Blut, Schweiß, Tränen“ gegründet, zogen bis zum Erscheinen des vorliegenden Erslingswerkes acht Jahre ins Land. Die bis dato verwendeten Coreanteile zunehmend hinter sich lassend, offenbart das Hamburger Quartett b-s-t auf seinem 2012 veröffentlichten Debüt ein starkes Faible für Epic-Doom. „Die Illusion“ heißt das bezeichnete Werk, dessen Inhalt eine aus der Vergangenheit gereifte Band zeigt, die ihren Weg gefunden hat, den sie konsequent beschreitet. Mit dem Zitat „Glück ist Illusion, es schwebt davon“, beginnt dieser mir im Rahmen des H.O.D. überreichte Sechstrackling, des Hamburger-Doom-Vierers b-s-t. .Das es sich bei diesem Vierer um echte Überzeugungstäter handelt, die trotz komplex hohen Anspruchs ihre Musik leben, wird vor allem durch den Tiefgang der Texte deutlich. Künstlerisches verschmelzt mit Können. Facetten des Lebens spiegeln sich in „die Illusion“, „die Moral“, „die Lüge“, „die Bilder“, „die Nacht“ und „Die Hoffnung“ lassen Gedanken und Erlebnisse revue passieren, wobei auch Erlebnisse zum Tagen kommen; B.S.T. wollen zum Nachdenken anregen statt einfach nur polarisieren. Dennoch ist dieser unkonventionelle Silberling vor allem für Nichtdoomer ein richtig schwer verdauliches Ding. Basierend auf schwerem Epic-Doom, Traditional,- und Gothic-Doom-Grundgerüst mit dunkel melancholisch gefärbtem Einschlag zwischen SAINT VITUS, CANDLEMASS, SOLITUDE AETURNUS, ANATHEMA, MY DYING BRIDE und frühen PARADISE LOST werden Genrefans von der wirkungsvoll umgesetzten, reichlich schrägen Mischung überrascht sein. Heißer kehlig, nachdenklich machend, kraftvoll, zugleich kauziger Gesang spannt den Bogen in die seelischen Gewässer schmerzgeplagter Leidensorgien, tiefgehend fesselnder Theatralik. Inhaltlich werden traumatisch emotional gesteuerte Abgründe gesellschaftlicher Missstände auf teils recht philosophische Weise (u. a. gescheiterte Beziehungen, siehe „Die Lüge“), beleuchtet.

Fazit: Ein sehr anspruchsvolles Werk dessen tiefgründig philosophischer Hintergrund zum Nachdenken anregend, unverblümt direkt aus dem Leben erzählt. Unorthodoxer Doom im deutschen Textgewand, auf geradezu routinierte Art und Weise tief und fest den Finger in die Wunde verdrängter Ereignisse durchlebter Vergangenheit legend, wobei speziell depressiv veranlagten und suizidgefährdeten Menschen vom Kauf dieser Trauerweide abgeraten wird. 8/10

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