LEGION OF BOKOR - Legion Of Bokor

01 legionofbokor

VÖ: bereits erschienen
(Terrasound Records)

Style: Heavy Metal

Homepage:
LEGION OF BOKOR

LEGION OF BOKOR nennt sich eine Newcomertruppe aus der Alpenrepublik Österreich. Auf dem nach der Band selbst betitelten Debüt wird neben klassischem Heavy Metal ein kräftiger Schuß Nu-, Modernmetal, ein wenig Metalcore gefahren, der neben treibend geradlinigen Beats auch einen des öfter zum Vorschein kommenden Anteil Rap-Passagen (!) beinhaltet. Erstaunlich, wie sich Shouter „The Mosh“ durch elf Nummern kämpft, wobei sein hohes, fast zwischen Erzählung und Sprechgesang pendelndes Hochtonorgan bei mancher Stelle schon etwas eigenständiges besitzt. Die Gitarren erzeugen einigermaßen ansprechende Riffs, worin auch nicht das Hauptproblem dieser ziemlich verschachtelten Tonkonserve liegt, deren Inhalt sich zwischen dramatisch arrangierter Melodieführung, rollenden Riffs und sperrig experimentiell den guten Ansatz häufig ausbremsender Stil-Experimente bewegt. Der von unpassendem Hiphop-Discobeat, Rap und verschiedenartig kreuz und quer eingesetzter Gesangsphasierung umrahmten Mucke fehlt es gehörig an Substanz! Bei dem gequälten Versuch, durch tiefe Deathgrowls in Verbindung zu Kontrast bildend weiblicher Berieselung, die vielleicht eher einer Art kuschelig in sanftem Schmuseton ins Ohr gehauchtem Flüstern ähnelt, Harmonie zu erzeugen, wird allenthalben Kreisklasseformat erreicht. Speziell für diesen Part wäre eine Sängerin aus dem Symphonic-Metal-Sektor die geeignetere Wahl gewesen. Der am häufigsten aller verwendeten Gesangsphrasierungen eingesetzte Cleangesang passt noch am besten ins Bild. Rapanteile bei „Peace of my Heart“ stören einfach nur gewaltig, die auf Disco getrimmt sowie häufig sich wiederholenden Passagen solch reichlich konstruiert zurecht gebastelter Patchwork-Choose verlieren sich zunehmend im Sumpf der Belanglosigkeit. Immerhin verfügt eine Nummer wie „Zombietown“ über ordentlich gestalteten Songaufbau mit Rhythmus, Tempo- und Stimmungswechseln obgleich die Stelle mit dem vermehrt gebrauchten Wort „Fuckin'“ (!) heftiges Zähneknirschen statt Wohlgefühl verursacht. Beständig auf dem Grad zwischen Geradlinig und hektisch zerfahren wandelnd, dreht sich das bisher schwächste Tonkunstwerk des Jahres 2014 in Sachen Heavy Metal im Player. Bei allem Respekt für ausgefallene Ideen und äußerst gewagtes Experimentieren: Originalität geht anders! Das einzige, was derart wild zusammengewuselter Stilverschnitt bei mir hinterlässt, ist ein müdes Abwinken. Sodele, und nun ab, raus damit! 3/10

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