INLEGEND – Stones At Goliath
(Eat The Beat Music)
VÖ: 09.01.15
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INLEGEND
Ich hätte nie gedacht, dass mich diese Band und vor allem ihr Piano Metal irgendwann mal in ihren Bann ziehen könnte, bis ich INLEGEND live erlebt habe. Bis dahin war es für mich unvorstellbar, dass Metal ohne (Strom)Gitarren funktionieren kann - aber es geht! Den Beweis dafür lieferten INLEGEND 2011 zudem mit ihrem Hammerdebüt „Ballads ‘N Bullets“. Nun geht das musikalische Abenteuer in die 2. Runde. Dem in Burkina Faso aufgewachsenen Denker und Lenker Bastian Emig (u. a. Drums bei VAN CANTO) scheint das Gespür für tiefsinnige, aber zugleich auch leicht verdauliche Melodien angeboren zu sein, denn anders kann man den Quell der Schöpfung solch unvergleichlicher Tonfolgen nicht erklären. Für „Stones At Goliath“ hatten Emig und sein Tastenkollege Daniel Schmidle (EMERGENCY GATE) offensichtlich so viele Ideen, dass wieder 14 Stücke ohne Gitarren in dem eigenen Lightberg und in den HOFA Studios umgesetzt und letztendlich auf Tonträger gebrannt werden konnten. Das musikalische Niveau ist, ähnlich seinem Vorgänger, sehr hoch angesiedelt. Man verzichtet auf große Experimente und verfeinert mit diversen (Kinder- und Gospel-)Chören („Alienation“) oder weiblichen Stimmen von Benny Cellini (LETZTE INSTANZ) und Henriette Mittag den ein oder anderen Song (z. B. „Lonely“ oder „The Voodoo Girl“). Emig macht wieder einen exzellenten Job als Sänger, übergab jedoch seinen Part am Piano an Neuzugang Daniel Galmarini (MERCURY FALLING). Nebenbei übernahm noch Paul Perlejewski (GARDEN OF DELIGHT) für Daniel Wicke den Bass und Dennis Otto tauschte mit Marcos Feminella den Sessel hinterm Schlagzeug, denn beide verabschiedeten sich während der Aufnahmen zum aktuellen Longplayer. Die erfrischend rockigen Songs wie „Envoys Of Peace“, „Threatened“ oder „Choices In Coma“ sind diesmal deutlich in der Unterzahl, denn größtenteils driftet das teils doch sehr ruhige Material etwas in die Ecke von Filmmusik bzw. eine musikalisch untermalte Erzählung ab, wie man es z. B. vom letzten KAMELOT Output „Silverthorn“ her kennt. Qualitativ eine ganz hohe Hausnummer, keine Frage, aber eben auch nicht ganz jedermanns Sache. Für gute Absatzzahlen sollte aber dennoch gesorgt sein, denn die Crowdfounding-Kampagne bei Pledge Music spricht hier mit über 300% eine deutliche Sprache.
Punkte: 8/10