COLOUR HAZE - To The Highest Gods We Know

02 colourhaze

VÖ: bereits erschienen
(Elektrohasch)

Style: Psychedelic Rock

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COLOUR HAZE

Seit geraumer Zeit wurde es ruhig um das Psychedelic-Rocktrio, COLOUR HAZE, umso überraschter wird nun das vierte Silberdeckelchen „To the highest Gods we know“ nachgeschoben. Damit wird nicht allein der von drei knienden Ladys umringten Hanfpflanze auf dem CD-Rohling gedacht, sondern in bewährter Weise dem Gedenken an die Götter sowie Mutter Natur und ihre Schöpfung, der alles Leben entspringt. Irgendwelcher Drogen von denen man sich besser ganz fernhält), bedarf es nicht, wenn solch geniale Musik im Player läuft. Mittlerweile klingt das in der Vergangenheit reichlich komplexe Songmaterial wesentlich eingängiger, hat jedoch nach wie vor nichts von seiner Vielschichtigkeit eingebüßt. Alle Nummern wirken insgesamt deutlich weniger verspielt, stattdessen um so vieles gereifter. Bei COLOUR HAZE sind weder Mängel an Experimentierfreudigkeit, ebenso wenig etwaige Abnutzungserscheinungen erkennbar. Lediglich der Einflussfundus wurde gegenüber den Vorgängerwerken „Tempel“, „All“ und „She Said“ etwas gestrafft, d. h. verringert, weniger bedeutet etwas mehr. Das Münchener Trio zelebriert seine Musik mit gewohnt viel Hingabe, ohne Hang zur Selbstbegrenzung. Der Bass pumpt häufig im Slo-Mo-Takt, das Schlagzeug scheppert, die Gitarre klingt antiquiert, mal akustisch detailverliebt, dann wieder dynamisch groovend und wiederum ein andermal richtig schön exzessiv präsentiert sich das Trio gewohnt flexibel. So facettenreich bunt wie ein schillernder Brilliant die Erde in Wasser und Feuer taucht präsentiert sich dieses Tondokument. Sanft beginnend lange Klangeruptionen des Anfangsdoppels „Circles“ und „Paradise“ lullen den Geist phasenweise Nebel umnachtet ein, ehe verwaschen schrammelig rockende Garagengrooves zur ausufernden Orgie mutieren. „Überall“ und „Call“ entwickeln phasenweise Jamsession-Charakter, bauen unentbehrliche Brücken zum elf Minuten Übertrack „To the highest Gods we know“. Wie immer steckt die Botschaft im hochwertig einfallsreich bebilderten CD-Inlet: Der Spirit von Mutter Natur ist allgegenwärtig, ob in Form des Ei verpackt oder im Bestreben des Wolfes, den Vollmond anzuheulen, der sein strahlend hell erleuchtetes Antlitz genauso zeigt, wie auch seine dunkle, dem Planet Erde abgewandte Seite präsentiert. Fein, was dem Trio auf „To the highest Gods we Know“ alles gelingt. Da fühlt man sich gedanklich in die End60er-Ära und frühen 70er zurückversetzt. Erlesen Psychedelischer (Proto)-Stoner-Space-Rock auf traditioneller Basis wie man ihn jederzeit schätzt und mag. Fans von LED ZEPPELIN, JIMI HENDRIX, HAWKWIND, MONSTER MAGNET, KING CRIMSON oder MOTORPSYCHO werden an dem spacigen Gebräu mit Sicherheit Freude haben! 8,5/10