STRANGELET - First Bite

VÖ: bereits erschienen
(Eigenproduktion)
Style: hardrock / Heavy Metal
Homepage:
STRANGELET
Der Heavy Metal Markt quillt vor talentierten Bands zur Zeit regelrecht über, die häufig mangels Wahrnehmung von Außen kaum eine echte Chance bekommen, sich zu beweisen. STRANGELET gehören zu dieser Sorte Bands. „First Bite“ heißt ihr Debüt, dem zunächst ein mit anderer Besetzung für den Alternative-Sektor produziertes Demo namens „Tainted“ vorausging. Hard n' Heavy-Rock klassischen Prägesiegels haben sich alle fünf um den früheren LANFEAR-Sänger und Keyboarder Stefan Zörner versammelten Musiker und -rinnen auf's Revers geschrieben. Mit Jessica Stuart sitzt eine Lady auf dem Drumhocker, die ihren Job mit immensem Taktgefühl und fachlichem Können in bewundernswerter Präzision ausübt. Emotionsbeladen, leidenschaftlich, kraftvoll heavy grooven sich der treibende Meldocimetal-Opener „Privilege of Power“, der im klassischen Hardrockstil gehaltene Klopfer „Nothing“, „Snakebite“ sowie der Midtempostampfgroover „Touch the Sky“ inklusive mehrstimmigen Gesangs („We are, we are“) und kraftvoller Backingvocals ins Gehör. An Blues, Melodie verbunden mit gesunder Härte mangelt es dem talentierten Fünfer ebenso wenig. Hell & Back setzt durch den sehr überraschenden Einsatz einer Mundharmonika, womit der Bluesfaktor kräftig verstärkt wird, ein ungewöhnliches Highlight. Tainted“ lässt die Alternative-Phase der Band Revue passieren, (ehe man sich entschloss, andere Wege zu beschreiten), „Pray To Break“ schlägt abermals in diese Richtung aus, ehe kraftvoll weiter gerockt wird. Stefan Zörner's facettenreich gestreut zwischen bluesgetränkter Rockröhre, explosivem Gebrüll und hymnischen Klartongesang wechselndes Organ sorgt, wie überhaupt die ziemlich einfallsreich durchdachte Instrumentierung für ein beständig vorhandenes Maß an Vielseitigkeit. Der ex-LANFEAR Sänger/Keyboarder tut gut daran, sich nur auf den Gesang zu konzentrieren, dadurch entfaltet sich sein ungeheuer stimmliches Volumen richtig effektiv und befreit. Mit der ausufernd episch in cooler Wildwest-Romantik arrangierten, von Orgeklängen begleitet sich irgendwo zwischen BON JOVI, WHITE LION, AEROSMITH, TESLA und Co. einpendelnden Halbballade „Catching Fire“ kristallisiert sich sogar ein Edeldiamant heraus. GUNS N' ROSES lassen beim fesselnd ergreifend sich mittendrin zur lockeren Jamsession entwickelnden „Stillborn“ mehrfach grüßen; bei „All That's Left“ outet sich zusätzlich von gefühlvollem Frauengesang veredelt als gewaltig unter die Haut gehende Ballade zum Träumen. „Hiding Star“ lässt First Bite stilsicher ausgrooven.
LANFEAR-Gitarrist Markus Ullrich und AFRICAN CORPSE Sänger/Gitarrist Chris Aldinger griffen der Band hilfreich unter die Arme. STRANGELET wollen der Welt etwas mitteilen, das tun sie direkt auf den Punkt gebracht und effektiv. Ehrlich, direkt und leidenschaftlich musiziert hier ein Fünfer, dem aufgeschlossene Heavy Metalfans Gehör schenken sollten. Kein schlechter Beginn. Nun liegt es an den Fans zu entscheiden, inwiefern sich STRANGELET Gehör bei den Heavy Metalfans und Medien verschaffen können. Von meiner Warte aus ergeht die Empfehlung reinzuhören. Rockfans, die es gern abwechslungsreich, grooveorientiert und zügig lieben, sind mit STRANGELET reichlich gut bedient. „First Bite“ ist schon mal ein saustarker Anfang! 8,5/10.

