NEGURA BUNGET - Tău
VÖ: 27.02.2015
(Lupus Lounge)
Style: Black / Ambient / Folk Black Metal
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NEGURA BUNGET
Viele, mich eingeschlossen, behaupten, dass „Om“ aus dem Jahre 2006 DAS Werk der Rumänen schlechthin war und die folgenden Alben „Măiestrit“ und „Vîrstele Pămîntului“ waren danach beileibe nicht schlecht, konnten aber an die Intensität und die Klasse von „Om“ nicht heran kommen.
Nun versucht es Mastermind Negru mit seiner neuen Mannschaft erneut und präsentiert mit dem neuen Album genau das, was NEGURA BUNGET schon immer ausgemacht haben. Ihre Black Metal Wurzeln sind anno 2015 nur noch im angedeuteten Zügen zu erkennen, hier und da wird wie im Opener „Nămetenie“ ordentlich heavy gestampft und auch mit tiefen Growls agiert, doch da Hauptaugenmerk liegt bei den Rumänen seit langem schon auf der rumänischen Mythologie und dem Folk aus ihrer Heimat. Diese Elemente kommen bei dem über 10 Minuten langen Stück auch oft genug zum tragen und führen uns in eine Welt voller Geheimnisse und Mythen. Danach wird in „Izbucul galbenei“ etwas härter zu Werke gegangen, die mächtigen Double Bass donnern wie ein Gewitter, doch der klare Gesang in den sich weit öffnenden Passagen des Stücks klingt richtig mythisch und verzaubernd zu der teils sehr dichten Atmosphäre. Der malerisch verträumte Beginn mit traditionellen, rumänischen Instrumenten bietet eine Menge Folk Anteil, doch wenn es dann später etwas rockiger wird, kommt erneut der Sprachgesang sehr gut wie eine Erzählung rüber und behält immer seine Faszination. Das düstere „Curgerea muntelui“ klingt nach Folk und nach Geheimnis und bekommt erst gegen Ende dank der rumänischen Instrumente einen Hauch Wärem hinzu, während danach mit „Tărîm vîlhovnicesc“ die metallische Musik erst mal richtig flott tackert, bevor sie sich erneut majestätisch wie die Karpaten erhebt. Das Stück vereint Härte und atmosphärische Dichte gleichermaßen zu einer perfekten Einheit und dann kann „Împodobeala timpului“ mit seinem gute Laune Flair eine Lagerfeuer Stimmung anfangs noch verbreiten, die allerdings dann drückenden und tief bedrohlichen Parts Platz machen muss. Erneut wird mit viel Bombast und tragenden Key Parts eine ergreifende Stimmung in „Picur viu foc“ heraus gelassen, die einem immer Platz für seine Träume und den Ausflug in andere Welten lässt, während das finale „Schimnicește“ wie eine chorale und phantastisch weit ausschweifende Nummer klingt.
NEGURA BUNGET haben es zwar nicht geschafft, „Om“ zu toppen, doch sie sind nah dran und daher sind auch 8,9 von 10 Punkten verdient.