BLIZZEN - Time Machine
VÖ: 17.04.2015
(High Roller Records)
Style: Heavy Metal
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BLIZZEN
Auf den Livegig folgt nun endlich das fällige CD-Review. Der aus Hessen (genauer Weilburg) kommende Newcomer BLIZZEN gibt seinen Einstand und bestätigt meinen durchweg positiven Gesamteindruck vom Taunus-Metal-Festival. Der fulminante Melodicpowerspeed-Opener „Strike the Hammer“ röhrt auf starkem JUDAS PRIEST/ACCEPT trifft ENFORCER/RIOT-Level aus den Boxen. „Strike the Hammer, Strike! Fight for Metal, Fight!“ Allein bei dem kraftvollen Backgroundgesang dieser Textzeile muss Traditionsmetallern literweise das Wasser im Mund zusammenlaufen! „Pile on the Pressure“ und „Peace is for the Weak“ zeigen, das BLIZZEN sich auf dem klassisch groovenden Midtemposektor genauso zuhause fühlen, wie im dynamischen Powerspeedfeld. IRON MAIDEN-Strukturen lassen sich kaum von der Hand weisen, ebenso SKULLFIST-Einflüsse. Bei „Peace is for the Weak“ höre ich hinsichtlich der Rhythmusgitarre Parallelen zu JUDAS PRIEST's „Between the Hammer & The Anvil“ heraus. Frontsänger/Bassist Daniel „Stecki“ Steckenmesser besitzt ein herrlich klares zugleich einprägsam variables Hochton-Organ, während ihn seine Mitstreiter durch energische Backgroundvocals effektiv unterstützen wodurch die hymnenhaft aufgebauten Songs richtig Struktur bekommen. Die Gitarren sägen scharf, mitreißende Filigransoli eingeschlossen, das Schlagzeug macht immens Dampf. Ein wenig Nähe zu STALLION ist zwar vorhanden, allerdings nicht allzu sehr, da BLIZZEN bei aller Vorliebe für klassischen Powerspeed weniger rau dafür deutlich eingängiger und melodischer zur Sache gehen. „Time Machine“ outet sich als Powergroovezuckerstück, dessen Refrain ich seit dem Taunus-Metal einfach nicht mehr loswerde! „Gone Wild“ fräßt sich bissig flott in bester JAG PANZER-Manier ins Gehör. BLIZZEN begehen überhaupt nicht erst den Fehler, sich auf wenige ganz bestimmte Vorbilder festzulegen, sondern kreieren aus ihrem vielfältigen Einflußspektrum ihre völlig eigene Mischung, welche das fließende Umschalten von gemäßigter Midtempoführung zu abrupt das Tempo forcierenden Speedattacken erlaubt. Die Weilburger haben mit „Time Machine“ einen überzeugend blitzsauberen Start nach Maß hingelegt. Ein restlos begeisterter vom Virus purer Metalmanie befallener Rezensent ertappt sich beim Faust in die Luft recken, Hörnergabel zeigen, lauten Backingrefrains Grölen und mehrfachem Drücken der Wiederholungstaste...! 8,5/10