ZODIAC - Road Tapes Vol. 1
VÖ: 17.04.02015
(Napalm Records)
Style: Blues / Rock
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ZODIAC
Drei sahnige Studioalben sowie in den letzten Jahren umfangreich gesammelte Erfahrung auf dem Livesektor im Rahmen zahlreicher Einzelauftritte und diverser Festivals sprechen für sich. Dem Rechnung tragend, erscheint nun das erste ZODIAC-Livealbum. Dabei handelt es sich um einen Mitschnitt verschiedener Konzertaufnahmen. Zehn Songs bringen es immerhin auf effektive 75 Minuten Gesamtspielzeit. Wie gewohnt legt der Vierer ausgiebige Jammsessions auf die Bretter. Zum passenden Einstieg wird mit dem amtlich lässigen Groover „Swinging on the Run“ gestartet. Der Hangman Blues „Free“ entfacht sofort prickelnd unter die Haut gehende Festivalatmosphäre, mit der in flottem Beat gebrachten Roadnummer „Holding On“ gelingt es, das Level zu halten. Das in PINK FLOYD-Manier beginnende Gourmethäppchen „Rock Bottom“ streckt sich mit zehn Minuten ordentlich, die ultimative Steigerung folgt später.Ein betont kernig lässig aus den Verstärkern röhrendes von Fananfeuerungsrufen („Hey, Hey, Hey“) unterstütztes „A Bit of Devil“ , „Diamond Shoes“, „A Penny and a Dead Horse“ denen sich der melancholische Düsterrocker „Moonshine“ anschließt, unterstreichen das intensiv leidenschaftliche Roadbluesrockfaible einer begnadeten Band, die auf ihrem Sektor einzigartig ist. Am bewährten 70er-Fundus hat sich nichts geändert, der Vierer um Sänger/Gitarrist Nick van Delft präsentiert sich als bestens harmonierende Bühneneinheit, wobei der pathetische NEIL YOUNG-Klassiker „Cortez, the Killer“ dafür sorgt, das einem der Schweiß wechselhaft heiß-kalt den Rücken herunterläuft. Die Kommunikationsebene mit dem Publikum geht in Ordnung, es herrscht jederzeit angespannte Atmosphäre. ZODIAC lassen statt großartig vieler Worte lieber aus dem Bauch komponierte, ungekünstelt natürliche Rockmusik sprechen. Dank lockerer Spritzigkeit, cooler Groovedynamik basierend auf purer Spielfreude kommt das immens bodenständig zwischen LED ZEP, RORY GALLAGHER, THIN LIZZY, STEVIE RAY VAUGHAN, NEIL YOUNG, PINK FLOYD, ZZ-TOP und vielen weiteren liegend Psychedelische 70er-Rock n' Bluesflair des Vierers live so intensiv raumgreifend natürlich wie im Studio rüber. Die ohnehin ziemlich lange Blues-Odyssee „Coming Home“ gedehnt auf sage und schreibe 15 Minuten-Überlänge (!) gedehnt, den perfekten Schlußpunkt einer grandiosen Liveperformance. Road Tapes Vol. I wird in angenehm warmer, das Bluesfeeling unterstützender Soundfrequenz abgemischt, dem begnadeten Vierer in jeder Hinsicht vollauf gerecht! 9/10