CIVIL WAR - Gods And Generals

05 civilwar

VÖ: 08.05.2015
(Napalm Records)

Style: Heavy / Power Metal

Homepage:
CIVIL WAR

Egal, wie man es auch dreht und wendet, den Vergleich zu ihren früheren Brötchengebern SABATON bzw. ASTRAL DOORS werden CIVIL WAR gegründet von Ex-SABATON/ASTRAL DOORS-Musikern auf ihrem Zweitling ebenso wenig los, wie sich klebriges Kirschbaumharz vom Pulli entfernen lässt. Immerhin lässt sich feststellen, das die SABATON/ASTRAL DOORS-Einflüsse trotz Übereinstimmung der Stilmittel Pianoeinsätze, gediegen ruhige Strophen die sich abrupt explosiv zu heftigen Mitsingrefrains entwickeln, nicht überwiegend dominieren sondern in abgeschwächter Form vorhanden sind. Im weiteren Hörverlauf wird erkennbar, das sich die Band redlich müht, ihren eigenen Kurs zu fahren. Aufgelockert durch Bombastanteile geht’s entweder treibend flott im klassischen Powermetalgewand („War of the World“, „USS Monitor“) nach vorn, stampfrockig mit schönen Gesangsharmonien plus basis orientiertem Grundriffing („Bay of Pigs“) oder fesselnd Midtempolastig inklusive charismatischer Melodieführung („Admiral over the Oceans“) zur Sache. „Braveheart“ wird von sanften Pianoklängen eingeleitet, entwickelt sich zur kleinen Melodic-Bombasthymne, bei der von Marschrhythmen sich bewegender Füße begleiteten Dudelsacknummer „The Mad Piper“ zeichnet sich förmlich das Bild vor Augen, wie Schottische Clans in Reihe und Glied vereint stehend sich für die alsbald bevorstehende Schlacht gegen die ungeliebten Engländer wappnen. „Tears from the North“ führt in die Wikingerära. CIVIL WAR, gelingt die Vertonung historischer Vergangenheit auf packende Art, wobei sie trotz gelegentlich an RHAPSODY erinnernder Bombasteffekte in einem zwischen Nachdenklichkeit, Dramatik und Abenteuerlust schwankenden Kontext agieren. Nils Patrick Johansson sorgt wie von seiner Hauptband ASTRAL DOORS gewohnt mit bärbeissig kratziger Stimme für Augenblicke der Spannung welche dem Songmaterial prima bekommen.  Stattdessen gelingt es dem all seine Erfahrung ausspielenden CIVIL WAR-Shouter Nils Patrick Johansson, den Pathosfaktor an geeigneter Stelle durch Anheben oder Senken der Stimme zu verstärken, wobei sein auf prägnante Weise näselnder Hochtongesang in theatralischen Momenten besonders gut zur Geltung kommt, zumal der Sänger in Sachen Stimmvolumen sich dem Songmaterial anpassend effektvoll variiert. Bestes Beispiel hierfür liefert das wundervoll ergreifende Trauerklageepos „Schindlers Ark“.Dieses Maß Flexibilität in Sachen Songwriting und -struktur hätte man zu gern auf dem letzten (für mich wirklich enttäuschenden) SABATON-Album erwartet. Das es funktioniert, beweisen CIVIL WAR in kompakter Weise! „Gods and Generals“ outet sich damit unterm Strich als gekonnt SABATON und ASTRAL DOORS angelehnter Hybrid, dessen Inhalt dennoch über ein unverkennbares Maß Eigenständigkeit verfügt, woran sowohl Anhänger mehrfach erwähnter Ex-Bands Freude haben als auch Hörerschaften, deren Faible auf klassischem Heavy Metalsound mit reichlich Melodievielfalt inklusive Bombastanteil auf Hymnenbasis liegt. Mit „The Mad Piper“, dem Groovebonbon „Admiral over the Oceans“, der Wikingerhommage „Tears from the North“ und dem ergreifend unter die Haut gehend trauervollen Klageepos „Schindlers Ark“, sind CIVIL WAR echte Albumhighlights gelungen, die hoffentlich künftig ins Liveprogramm hineinfinden. Nebenbei bemerkt, gelingt es der Band eine Lücke auf dem Melodicmetalsektor irgendwo zwischen Schwedenbands wie SABATON/ ASTRAL DOORS oder bewährten Melodic-Metalformationen hierzulande wie FREEDOM CALL, EDENS CURSE, DOMAIN und MOB RULES zu schließen. - Gelungener Zweitling, der kräftig hoffen lässt! 8/10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.