DYGITALS - Dynamite
VÖ: 21.05.2015
(Mausoleum Records)
Style: Heavy Metal
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DYGITALS
Nach vier Demos im Zeitraum 1984 – 1987 und einer 1985 unter dem Titel „French Connection“ veröffentlichten Split/EP folgte achtzehn Jahre später (2003) das Debütalbum der zunächst zumindest größtenteils nur französisch singenden Heavy Metalband DYGITALS. Auf zwei weitere in den Jahren 2005 und 2012 herausgebrachte Longplayalben, wobei sich die Änderung in Richtung englischem Gesang schon bemerkbar machte folgt nun drei Jahrzehnte nach der Bandgründung der vierte DYGITALS-Langdreher, konsequenterweise vollständig in englischer Sprache gesungen. Zehn stark Rhythmus and Beat-Basis orientiert im Fahrwasser der klassischen 70er/80er-Hardrock/Heavy Metal-Schule rudernde Tracks offenbaren ein gesundes Spektrum Vielseitigkeit, wobei öfters DEF LEPPARD, ALICE COOPER, TESLA, ZODIAC MINDWARP, VAN HALEN und KROKUS auf dem Silberling durch scheinen. Beim titelgebenden Opener „Dynamite“ geht’s zügig flott nach vorn preschend zur Sache, das Stück weckt Assoziationen zum Schweizer Hardrockurgestein KROKUS. „30 Years of Rock“ rumpelt sich im Stampfbeatmodus ins Gehör, „No Speed Limit“ setzt durch catchy Melodiebogen, lässige Grooveparts, unterstützende Backingvocals und raue Gesangslinien Akzente. Nummern wie „Sin City“ und „No Way Out“ sind von erdigen Gitarrenriffs, griffigen Leadsoli und jederzeit lockerem Schlagzeugtakt ganz nach Schnittmusterbogen klassischen 70er/80er-Hardrock/Heavy Metals der VAN HALEN/TESLA /ZODIAC MINDWARP/DEF LEPPARD-ALICE COOPER-Schiene gekennzeichnet. „Everybody Knows“ zeigt balladeske Seiten, die im rockendem Stampfbeat ihren Reiz entfalten. Hier geht ohne jeden Zweifel eine sehr vielseitig agierende Band zu Werke. Soviel wird auch bei „Will You Help Me“ ersichtlich, wobei sich ALICE COOPER und/oder ZODIAC MINDWARP-Anteile den Weg ins Gehör bahnen. Der leidenschaftlich kraftvolle zeitweise auch schon mal geflüsterte Gesang von Sänger Herve Traisnel reicht an genannte Größen locker heran, wobei sich mit zunehmender Dauer das Faible der Franzosen für Hardrock/Heavy Metal mit eingängigen Songstrukturen im klassischen Gewand herauskristallisiert. Ein Album, das weder mit fesselnder Melodie, noch catchy Refrains im Ohrwurmformat zum Mitrocken geizt. „We Wanna Live Free“ kommt im beschwingt lässigen Ton bzw. Gitarrenbeat daher. Der Groovesmasher könnte glatt als Kreuzung aus THIN LIZZY/DEF LEPPARD durchgehen! „Don't Want to Let You Down“ setzt chillige Blues-Akzente. „End of the Story“ lässt das Album leichtfüßig im THIN LIZZY-, TESLA-, DEF LEPPARD-Modus ausrocken. Nostalgiker könnten Freude an dieser Veröffentlichung haben. Da wirkt überhaupt nichts gekünstelt, sondern alles genau so ursprünglich wie früher belassen, so, als wäre dieses Tondokument bereits in den 80ern erschienen, - ein unentdecktes Juwel, damaliger Zeit, wenn wir nicht das Jahr 2015 schrieben. An der soundtechnisch direkt auf die 80er gemünzten Produktion gibt’s überhauptnichts auszusetzen. Immerhin zählen obige vier Demos zusammen mit der Split-EP „French Connection“ zu echten 80er-Rariäten. Selbst die drei zuvor erschienenen Alben „2003 „(2003) „Imagine“ (2005) und „Avé César“ (2012) dürften eventuell nur über den Importweg erhältlich sein. Anhänger von TESLA, KROKUS, ALICE COOPER, ZODIAC MINDWARP, DEF LEPPARD und VAN HALEN stehen bei solch einem Silbertaler in dringender Pflicht, reinzuhören, - es könnte sich lohnen! 7,5/10