VIDUNDER - Oracles And Prophets
VÖ: 22.05.2015
(Crusher Records)
Style: Psychedelic Rock
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VIDUNDER
Mit der neuen VIDUNDER wartet bereits das nächste Psychedelickrockscheibchen auf seine Fans und ein Ende des Retrowahns ist glücklicherweise so schnell nicht in Sicht... Psychedelic-Anteile, Früh70er-Hardrock, Blues, Garagenrock und Hammondsound bestimmen das Gemisch aller neun Tracks. VIDUNDER haben kräftig nachgelegt. LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE, PINK FLOYD, URIAH HEEP, SLADE und YES und andere 70er-Größen machen die Zeitreise zurück in die 70er zum Genuss! Das allenthalben mäßige, keineswegs umwerfende Debüt lassen VIDUNDER weit hinter sich. Ritt der Schwedenvierer anno 2013 fleißig auf der von bekannteren Landsleuten wie GRAVEYARD, HORISONT und WITCHCRAFT vorgegebenen Trendwelle mit, um lediglich im lauen Durschnittsfeld zu landen, gelang auf dem vorliegenden Neuntracker eine Kehrtwende um 180° Grad. Neben den für zahlreiche Retrocombos stilprägend wichtigen 70er-Einflüssen bestimmen jetzt in erster Linie selbständige Ideen hinsichtlich Songwriting und -gestaltung den Fundus eines überzeugenden Gesamtergebnisses. Mit Oracles and Prophets ist der schwedischen Schnurrbartcombo eine wirklich beachtliche Steigerung gelungen. Dröhnt der flotte Albumopener „Gone With Down“ frisch, dynamisch mit erdig satt rockender Spritzigkeit ins Gehör, hat es das
auf den heftigen Einstieg folgende Material ebenso reichlich in sich. „Son of every Lie“ glänzt durch fließende Melodieführung inklusive lässig aus dem Ärmel geschüttelter Grooves. „Phoenix Cluster“ besticht durch Eingängigkeit, zackiges Grundriff sowie an BEELZEFUZZ erinnernde Atmosphäre, „Kalhygge“ und „The Owl“ verbinden in tiefblütig schwerer Sehnsucht getauchte Melancholie unübertroffener PINK FLOYD-Soundkollagen mit Augenblicken romantischer Düsterness in geisterhaft vernebeltem Psychedelicgewand, wobei der im Spacemodus erfolgende Abgang von „The Owl“ schon ein wenig per verstecktem Seitenblick auf HAWKWIND schielt. „In And Out of Mind“ lässt die prägnanten LED ZEPPELIN-Wurzeln des Vierers Revue passieren, „Twisted Faces“ zeigt sich als kräftig T.REX, LED ZEP und SLADE inspiriertes Groovebonbon. „Soon Gone“ klingt etwas nach Abgesang der LED ZEPPELIN-Frühära, „Oracles and Prophets“ rockt sich abschließend noch einmal fließend unter die Haut. Auf dem Neuntrackling kreischt, quietscht, röhrt die Gitarre, das es eine Freude ist, das Schlagzeug scheppert simpel à lá Garage, der Bass wummert schön tief, angenehm sich im Raum verteilende Orgelklangsilhouetten sorgen für amtliches Atmosphärenlevel. Vokalist Martin Prim deckt ein stimmlich immens breit gefächertes Spektrum zwischen LED ZEPPELIN und SLADE ab. Anhängerschaften von BEELZEFUZZ, GRAVEYARD, WITCH CRAFT und HORISONT müssen „Oracles and Prophets“ einfach mögen.
Fazit: Griffig Dynamischer 70er-Jahre (Retro)-Hardrock der Genrefans beeindrucken wird! 8/10