V.A. - A Light In The Black (A Tribute To Ronnie James DIO)

VÖ: 22.05.15
(Massacre Records)

Erschien bereits letztes Jahr 2014 ein DIO-Tribut-Album unter dem Titel „This is Your Life“ folgt nun ein weiteres. A Light In The Black (A Tribute To Ronnie James Dio) enthält zwanzig Kompositionen des leider viel zu früh verstorbenen besten Heavy Metal Sängers aller Zeiten.  Tribute-Sampler entpuppen sich oft als zweischneidiges Schwert, dies gilt auch für A Light In The Black, dessen optisch recht ansprechend gestaltetes Artwork direkt ins Auge fällt. Das sich bis auf die zwei Schweizer CRYSTAL BALL und THE ORDER nur deutsche Heavy Metalbands befinden, zeigt, dass es dem Label darum ging, sich im größeren Rahmen zu präsentieren. Bekannte und weniger bekannte Bands bekommen mittels eines Samplers die Chance, sich einem breiteren Markt vorzustellen, um ihren bisherigen Fankreis zu erweitern. Ob das Vorhaben allen Bands auf A Light In THE BLACK gelingt, entscheiden wie so oft die Fans.       

CD 1:

CRYSTAL BALL eröffnen den Reigen mit einem akzeptabel umgesetztem „Sacred Heart“, MESSENGER toben sich in mitreißender Form kräftig beim RAINBOW-Cover „Kill the King“ aus. GUN BARREL haben sich „Evil Eyes“ vorgenommen und hinterlassen dabei keinen schlechten Eindruck. GLORYFUL propagieren „Heavy Metal will never Die“ reichlich kompakt. „I Could Have Been A Dreamer“ wurde von THE ORDER kraftvoll im Stampfgrooveformat einschließlich charismatischem Gesang in Szene gesetzt, METAL INQUISITOR zeigen bei „The King of Rock n' Roll“ richtig viel Klasse. CIRCLE OF CILENCE packen „One Night in the City“ ins Melodic-Metalgewand, BURDEN OF GRIEF verbeugen sich mit einem von ungewohnt tiefem Gesang bestimmten herrlich druckvoll gebrachten „Neon Nights“-Cover in gekonnter Weise vor Ronnie James DIO's 80er-BLACK SABBATH-Phase. LOVE.MIGHT.KILL bringen „Stand Up and Shout“- in vom Start weg unglaublich mitreißender Version. REBELLION bleibt es zum Schluß vorbehalten, Teil 1 der Tributsession mit dem zackig dargebotenen, (der späteren BLACK SABBATH-Ära mit Ronnie James DIO vom 1992er-Album 'Dehumanizer' entnommenen) Hymne "I" zu beenden.

CD 2:

IRON FATE gelingt durch ein herrlich dynamisch treibend schnelles Heavy Metalinferno bei „Light in the Black“, das erste Highlight, der flexible Gesang sticht insbesondere hervor. MESSENGER spielen beim trotz immens viel Power an geeigneter Stelle gefühlvoll umgesetzten „Don't Talk to Strangers“ ihre Klasse aus. CRYSTAL BALL kleiden den Siebenminüter „Sign of the Southern Cross“ ins Melodicgewand. LOVE.MIGHT.KILL machen mit „Heaven and Hell“ wie auch THE ORDER bei „The Last in Line“ zumindest eine passable Figur, GUN BARREL überzeugen bei „Voodoo“. CIRCLE OF SILENCE bringen die „Time Machine“ in Bewegung, REBELLION geben bei der Entthronung des Königs wiederholt Vollgas, (ein "Kill the King"-Cover hätte völlig gereicht! Warum kein "Rainbow in the Dark", "Dream Evil" oder "Rock n' Roll-Children"-Cover? Das hätte weitaus mehr Sinn ergeben!) GLORYFUL überraschen trotz ungewohnt zwischen Hochtonklar- und rau kehligem Gesangsstil pendelnder Vokalakrobatik mit dynamischer Variante des zeitlosen Jahrhundertklassikers „Holy Diver“, WIZARD lassen Teil 2 der Tributsession durch ihr kraftvoll truemetallisches „Caught in the Middle“-Cover (laut Praktikantenfehler im Label-Infoblatt - der beim Rezensent ein leichtes Schmunzeln auslöst - heißt das Stück „Caught in the Act ?!?) , würdig ausklingen.

Warum einige Bands gleich zweimal vertreten sind, erschließt sich nicht wirklich, ansonsten bietet dieser voll bis unter den Rand gepackte Doppeldecker lang anhaltenden Hörgenuss für Hörer, denen die kultigen Originalscheiben alleine nicht ausreichen. Ob alle Cover ihrem Original in der Tat auch gerecht werden, müssen die Fans allein für sich selbst entscheiden. Mein Daumen zeigt bei den Tributen von MESSENGER, GUN BARREL, THE ORDER, GLORYFUL, METAL INQUISITOR, BURDEN OF GRIEF, IRON FATE und WIZARD ganz deutlich nach oben. Wenn es einen Punkt gibt, der auf diesem Sampler gewichtig aus dem Rahmen fällt, sind es größtenteils nicht direkt auf Ronnie James DIO-Stimmfärbung zugeschnittene, unter Umständen auch stark vom Original abweichende Gesangsleistungen, deren Vertonung gespaltenen Eindruck hinterlässt.  Wer sich dieses Tribut- CD-Doppelpack anzuschaffen gedenkt,     tut jedoch gut daran, fairerweise zu berücksichtigen, dass bei allen darauf vertretenen Combos kein zweiter Ronnie James Dio hinterm Mikro steht.

- Der legendäre Ausnahme-Kultsänger mit Gott gesegneter Stimme war, ist und bleibt unübertroffen, einzigartig, herausragend, - in jeder Hinsicht   u n e r r e i c h t ! ! !   Deshalb: Keine Bewertung.