VIRGIN STEELE - Nocturnes Of Hellfire & Damnation
VÖ: 17.06.2015
(Steamhammer / SPV)
Style: Power Metal
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VIRGIN STEELE
Was ist bloß in den letzten zehn Jahren aus VIRGIN STEELE geworden? Fakt ist, dass VIRGIN STEELE seit ihrer Glanzzeit in den 80ern und 90ern innerhalb der letzten sechs Jahre nichts zählbares mehr auf die Kette bekamen. „The Black Light Baccanalia“ war kompositorisch kein Bringer, ebenso wenig wie es „Nocturnes of Hellfire & Damnation“ ist. Mehr als ein halbes Dutzend solider Ansätze lässt sich auf dem neuen VIRGIN STEELE-Output kaum ausmachen. Die einstige Bank in Sachen US-Metal wirkt nur noch wie ein Schatten ihrer selbst. David DeFeis unnachahmliche Stimme entpuppt sich stellenweise wie künstlich aufpoliertes Gekleister, seine auf Alben wie „Noble Savage“, „Age of Consent“, „Invictus“,The Marriage of Heaven & Hell Part I und II“, „The House of Atreus Part I und II“ so effektiven Schreie wirken wie Katzengejaul. Gitarrentechnisch geht das Album halbwegs ok, jedoch verfehlt das grottige Drumming vermehrt heftig den Takt, waschechtes Timing sieht definitiv anders aus. Wo sind die hochexplosiven Schreie, wo ist das leidenschaftlich Impulsive Charisma des vielseitigen Stimmvirtuosen bloß abgeblieben? So erschreckend traurig es leider klingt, dieses halbgare, Soundmässig übelst verseicht wässerte an so mancher Stelle durch modernere Details aufgepeppte CD-Produkt hinterlässt bei allem Respekt vor dem Schaffen einer in der Vergangenheit geschätzten Band allenthalben trauriges Kopfschütteln, obgleich Mr. DeFeis zumindest ein ums andere Mal durchblitzen lässt, das er seine Trademarks noch immer beherrscht, dennoch ist dieses Album alles andere als eine Offenbarung. Daran ändert selbst das Aufkochen alter EXCORCIST-Kracher („Black Sun“ wurde in „Black Sun – Black Mass“ umbenannt, die gerade im Original soviel sei angemerkt, um Längen besser tönen) schlicht überhaupt nichts. VIRGIN STEELE hinken ihrer Form aus den 80ern/90ern bedauerlicher maßen weit hinterher. Wie oft ertappt sich der Rezensent bei dem seeligen Wunsch, das David De Feis & Crew endlich mal wieder so ein Meilenstein gelingt, bisher blieb es lediglich dabei, das bei diesem Vorhaben der Wunsch Vater eines ab 2010 nicht mehr umgesetzten Gedanken war. 5/10