SACRILEGE - Ashes To Ashes

06 sacrilege

VÖ: 26.06.2015
(Karthago Records)

Style: NWOBHM

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SACRILEGE

Gegründet in 1982 startete die (mir bislang nur vom Hörensagen bekannte) N.W.O.B.H.M.-Band SACRILEGE zunächst mit zwei Demos („Gates of Hell“ 1983, und „Demo 1984“), ehe die Band sich nach langer Pause zurückmeldend ab 2011 vier Studioalben und eine aus unverständlichem Grunde heraus nicht wirklich zwingend erforderliche „Best of“ folgen ließ. Vierzehn bezogen auf ihren Inhalt zeitweise auch mit N.W.O.B.H.M.-untypischer Schlagseite geschärfte Pfeile hat das vierköpfige Quartett auf dem 'Ashes to Ashes' getauften Studioalbum um Sänger/Gitarrist Bill Beadle (dem innerhalb der nächsten Tage ein weiteres folgt), im Köcher, die zielsicher ihren Weg ins Ziel finden. Älteres Demomaterial vermischt sich mit aktuellerem Songmaterial jüngeren Datums. „The Dawn It Dies“ besitzt zeitweise verstärkt an die Kanadischen-Muskelmetaller THOR oder die US-Hardrockformation THE RODS erinnernden Touch (u. a.) hinsichtlich des Riffings. „Rock n' Roll With The Devil“ weckt dank erdig-kauziger Grooveline plus verschrobenem Gesang beim Rezensent unweigerlich Gedanken an rockige PAGAN ALTAR. Nummern wie „The Ruler“ und „Feeding on the Humans“, das ab der Mitte in einem Feuerwerk explodierend in richtig fett mitreißende Gitarrenorgie ausartet, lassen schon erahnen, das sich hier etwas ganz Besonderes im Playerschacht dreht. „The Fight Back“ ist ein völlig aus dem Rahmen fallendes Stück Epicmetal, eingeleitet von Geige und Keyboard entwickelt sich zur kaum enden wollenden Melodiebrücke. Shouter Bill Beadle's häufig stark zwischen kumpelhaft bärbeissigem Kauzflair und Bikerseele driftend raues Organ, das – egal ob nun beabsichtigt oder nicht - unglaublich nahe an den fast schon erzählerischen Kauzgesang von PAGAN ALTAR-Stimmbandquäler Alan Jones heranreicht, verleiht dem Songmaterial das besondere Etwas. Dreckig krachende Gitarrengrooves, galoppierende Riffs mit viel Drive, durch cremige Melodien veredelt heroische Strukturen, angetrieben vom deftig knallenden Schlagzeug – inklusive sämtliche Haare zu Berge stehen lassender Ohohohohooo-Singalongs mit viel Gänsehautatmosphäre bezeichnen ein absolut genießbares, mit jedem Ton hörenswertes Juwel. Genau so, auf sympathisch ehrliche Weise individuell antiquiert rockend lieben Fans klassischen N.W.O.B.H.M.-Sound! Perfektes Kraftfutter für Leute, die auf cool hart riffende Groovelines, tonnenschwer unter die Haut gehende Leadsoli, klassischen Rebellenspirit mitsamt reichlich vorhandenem Wiedererkennungswert schwören. „Ashes to Ashes“ von einem Düsterintro bestehend aus Glockenschlägen, mystischer Klangsilhouette und Gewitterdonner eingeleitet passt sich dem hohen Qualitätslevel mühelos an, wobei das ausufernde Gitarrengewitter im Hauptteil sogar von intensivem US-Southern-Hardrock-Einfluss á lá BLACKFOOT gekrönt wird. Hey, wie genial ist das denn? „The Unknown Soldier“ outet sich als literweise Sehnsucht verspritzender Ohrwurm emotional bewegender Gemütsebene. „The Gates of Hell“ balanciert einfühlsamen Gesangsharmonien zwischen Tiefenmelancholie, Düsternis und Hoffnung nährender Pathoswolke, sogar leichte Gedanken zu MANILLA ROAD weckend. Zeitlos fesselnder N.W.O.B.H.M.-Sound abstrakter nicht immer nur rein britischer Prägung, seinen sicheren Platz auf meinem Plattenteller gefunden hat, während „Evilution“ durch feine Twingitarrenharmonien in Verbindung zu chilligen Grooves den superben Schlußpunkt setzt, der beim Rezensent für weiche Knie sorgt. Ein weiteres Unikat aus dem unerschöpflichen Fass ohne Boden, an dessen Musik sich NWOBHM-Süchtige wie meiner einer kaum satt genug hören können! Majestätisch fett zelebrierter Rock n' Roll mit Liebe, Energie, Charisma und Herzblut einschließlich kauziger Attitüde im Kontrast zu epischer fast schon Filmsoundtrack mäßiger Melodieführung auf mächtig raumgreifender Substanz. Knapp 79 Minuten unorthodox rockend unter die Haut gehend cremiger NWOBHM-Sound. Geil! 8,5/10

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