WARREN HAYNES - Ashes & Dust
VÖ: 24.07.2015
(Mascot)
Style: Blues Rock
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WARREN HAYNES
Der Name WARREN HAYNES dürfte vor allem eingefleischten Bluesgourmets ein Begriff sein. Wie es vor gut vier Jahren von ihm angekündigt wurde, hat WARREN HAYNES Wort gehalten:
"Ich will ein akustisches Singer/Songwriter-Album machen, eine jazzige Instrumental-CD und eine schnörkellose Blues-Platte. Wenn der Moment dafür gekommen ist", Ein solches Album hinsichtlich aller genannten Beschreibungen ist dieser Dreizehntracker nun geworden. Gediegen schnörkellos feinfühlig arrangierter Blues, wie auf diesem Tonträger findet sich im Regelfall nicht allzu oft. Früher in Reihen der ALLMAN BROTHERS stehend, gehört der Gitarrenvirtuose mit rauchzartem Organ zu den Gründervätern von GOV'T MULE, jetzt sollte es bei manchen kräftig im Oberstübchen klingeln. Nach Mitwirkung an diversen Bandprojekten ehemaliger GRATEFUL DEAD-Musiker (u. a. PHIL LESH & FRIENDS), agiert der vielseitig begabte Singer/Songwriter nun als Gitarrist und Sänger der Nachfolgegruppe THE DEAD. Das WARREN HAYNES vom renommierten „Rolling Stone“-Magazin gar auf Platz 23 der 100 besten Gitarristen aller Zeiten gewählt wurde, liegt zum einen an seinem außergewöhnlichen Talent für lässige prickelnde Songs verbunden mit gefühlvoll erdige Rhythmik, zum anderen an seinem ausgedehnten Faible für klassischen Blues mit emotionalem Hang zum Abenteuer. All dies bekommen Rock n' Blues-Gourmets auf Ashes & Dust zur Genüge serviert. „Gold Dust Woman“ im gesungenen Doppel mit Grace Potter verströmt soviel verträumt freiheitsliebenden Spirit, Bluesfanatiker mit Hang für Gänsehautatmosphäre zum Niederknien bringend. Emotional berührend klassischer zwischen Elektro und Akkustikgitarre geprägter Blues, dem ein kräftiger Hauch verträumten Folks anhaftet, der künstlerisch auf Augenhöhe mit NEAL YOUNG steht, inklusive ureigener nicht kopierbarer Stilnote. Gediegen handgemachte, wohltuend Sehnsucht nach ein bisschen Geselligkeit weckende Musik mit Leidenschaft aus Bauch und Herzen, wie ein dem Gaumen prächtig mundender Wein der über einen intensiv würzig eigenen Geschmack verfügt. Gebettet auf ein bunt gefächertes Instrumentierungsfundament bestehend aus Geige, Piano, Saxophon, Banjo, Mundharmonika, Ukulele etc. brennt Künstler WARREN HAYNES ein kompositorisches Feuerwerk diverser Bilder und Gedankenwelten ab, das viel Raum zum Nachdenken und in sich gehen lässt. Ähnlich wird es ihm bei den Kompositionen ergangen sein. Dieses Album mit seiner gelungenen, jederzeit stimmig arrangierten Mixtur folkiger Rhythmen, Rock, Blues und Latinoeinflüssen drückt ein Lebensgefühl aus, das den Drang nach Freiheit spürbar bis in alle Poren vermittelt. Facettenreiches Klangfutter, das zu gepflegt stressfreier Unterhaltung einlädt, während im Kamin ein Feuer brennt. Überflüssige Kaufempfehlungen und ähnlicher Quatsch verbieten sich in Bezug auf dieses Werk ganz von selbst. Blues-Liebhaber wissen diese feine Art Musik ohnehin zu schätzen; Neugierige hören rein. 8,5/10.