IN VAIN - T'he Little Things That Matter
VÖ: 31.07.2015
(Pure Steel Publishing)
Style: Heavy / Power Metal
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IN VAIN
Deuten die mittelalterlichen das Frontcover zierenden Pestboten auf ein ziemlich düsteres Werk, revidiert sich dieser irrtümliche Eindruck sofort binnen weniger Minuten, weil der spanische Vierer IN VAIN sich ziemlich spielfreudig statt in schleppender Depression ergießend präsentiert. Geht der speedige Opener „No Future For The World“ gleich mal richtig satt in die Vollen, ziehen „Dragon Huntress“ und „From Your Cradle To My Grave“ direkt im Anschluß in die selbe Kerbe hauend, nach. „Serenity Valley“ beginnt mit gekonnt romantischem Western-Intro, ehe das übliche Brett gefahren wird, mit anderen Worten formuliert: Klassischer Heavy Metal, Power-, Speed und Thrashmetal fließen fast nahtlos ineinander. Das oftmals treibend schnelle kompromisslos direkt auf die Mütze knallende beinahe überwiegend von klassischem Teutonenmetal Made in Germany geprägte Songmaterial beeindruckt durch seine immens hohe Ausgeglichenheit. Satt groovende Midtempobrücken und kraftvolle Backingvocals gehören ebenso locker zum Repertoire eines für die Traditionelle Heavy Metalfangemeinde nicht uninteressanten Tonträgers. Rasant in Szene gesetzte Twingitarrenarbeit bildet bei den Spaniern IN VAIN zusammen im Einklang zu kraftvoll deftigen Riffattacken, fetten Midtempobreaks und einem zwischen heroischem Klartongesang, mittelhochtiefem Gebrüll und rauhkehligem Gesang die Basis aller neun Songs. Etwas mehr Abwechslungsreichtum hätte dem Gesamtresultat bei aller technischen Brillianz kaum geschadet, so hingegen wirkt das Ganze trotz handwerklich starker Fähigkeiten an mancher Stelle durchaus etwas monoton, wodurch die Gesamtnote um einiges gedrückt wird. Handwerklich gibt’s an dem Feger so jedoch gut wie überhaupt nichts auszusetzen. „The Ballad of Lucifer“ erinnert mich dank ausfüllend kräftig heroischem Choralgesang an BLIND GUARDIAN/ORDEN OGAN. Der treibende Kracher „Guardian Angels“ geprägt von quietschender Gitarrenriffstruktur im Stil des Ruhrpottspeedtrios RAGE schließt sich dem bisherigen Eindruck an, „King in the North“ beginnt ungewohnt trauernd mit Geigenklängen sich in melancholischer Schwermut wälzend, ehe der Track in eine wahre Power/Speed n' Thrashorgie ausartet. „Pipa's Song“ bewegt sich ebenfalls auf erwähntem Feld, während „The Last Waltz“ gekonnt für den epischen Abgang sorgt.
Fazit: Interessanter Geheimtipp für Anhänger traditionellen Heavy Metals, mit unverkennbarem Faible für Teutonenstahlcombos vom Schlage RUNNING WILD, GRAVE DIGGER, RAGE, REBELLION, IRON SAVIOR, BLIND GUARDIAN, ORDEN OGAN und Konsorten. 7,5/10