AJANA - Dualismus?
VÖ: 24.07.2015
(Eigenproduktion)
Style: Prog / Doom Metal
Homepage:
AJANA
Luise Markert ist die Lady hinter AJANA, die sich um Songwriting und auch um den größten Teil der Instrumente und Arrangements kümmert. Die Band besteht seit 2003, wobei 2010 die erste EP und 2012 das erste Album auf den Markt kam.
Mit „Dualismus?“ steht nun Album Nummer zwei an, wobei der Opener und Intro „... et non descendit“ deutlich macht, dass es hier zu etwas Großem kommen kann. „Outside“ besticht anfangs durch seine harten und dennoch melodischen Riffs, Double Bass und fetter Drive bauen sich darauf auf und wenn die gute Frau dann mit ihrem Organ loslegt, ist es eine Mischung aus Gothic und Doom Metal, der facettenreicher nicht sein könnte. Fordernde Passagen paaren sich hier mit lieblichen, sanften und romantischen Parts, wobei Luise die volle Emotion ihrer Stimme zeigen kann. Auch in den schwerfälligen und düster gezogenen Riffs ist die Stimme der gefühlvolle Gegenpol und das passt optimal. Auch in „In the Past I Thrive“ kommt ein fett drückender Anfang, doch die Musik wird hier etwas offener, hat einen Drive, der nach vorne zeigt und nicht so sperrig klingt. Auch hier sind verträumte, progressiv angehauchte und sanfte Abschnitte Programm, wo erneut die Vocals so stark sind, dass sie den Hörer berühren, fesseln und in andere Sphären mitnehmen. Verträumt und sich weit öffnend startet „Itinerary“, dann folgen richtig melodische Riffs, während der Gesang auf emotionalen Schwingen getragen werden. Danach kommen total tiefe Riffs, die aus den süßen Träumen reißen, in die man aber dank des lieblichen Gesangs wieder hineingesetzt werden. Bei „Nonexistence“ ist man wie in einem Gefühlskarussell, das reicht von Sehnsucht über Trauer bis hin zur Wut und die Musik dazu bringt auch noch einen verdammt starken, bombastischen Touch, während in „The Yellow House“ erst mal das Gefühlvolle die Oberhand hat und den Hörer in tiefen Emotionen eintauchen lässt. Die aufkommenden Gitarren sind herrlich vertrackt, während Luise's Stimme auch hier das I-Tüpfelchen auf einer super arrangierten Nummer ist. Die zähen Riffs in „Profanation“ ziehen einem richtig runter, bringt Wut und Trauer beim Hörer hoch und auch die Vocals sind hier fragend, fordernd und bestimmend arrangiert, so dass man beim Hören der Nummer mit in das Stück eintauchen kann. „Descending“ eröffnet mit sich weit öffnendem Bombast, doch dann prügelt plötzlich ein Black Metal Part dazu, wobei die Stimme erneut superb den Gegenpol darstellt und auch der leichte Classic Rock Touch dank der Keys macht hier ordentlich Eindruck. Der letzte Track „Procession“ geht vom Tempo immer weiter nach unten, ist es anfänglich noch drückendes Mid Tempo, geht es immer weiter in kriechende Sphären über und auch hier sind Bombast und Atmosphäre ein wichtiger Baustein für ein rundum gelungenes Stück.
AJANA hat hier eine verdammt emotionale und tiefgründige Scheibe am Start, deren Musik mich von der ersten bis zur letzten Sekunde in ihren Bann gezogen hat und dafür sind mal satte 9,5 von 10 Punkten angesagt.