LUCIFER- Lucifer I

05 lucifer

VÖ: bereits erschienen
(Rise Above Records)

Style: Stoner / Doom Metal

Homepage:
LUCIFER

Nach bedauerlicher Auflösung von THE OATH beschreitet Sängerin Johanna Sadonis wieder eigene Wege. Schon der Einleitungsopener „ABRACADABRA“ besticht durch ein klassisches Toni-Iommy-Gedächtnisriff, flüssige DANZIG-Grooves, aber das allein macht nicht die Klasse dieser CD aus. Des öfteren sind hinsichtlich Gesang Parallelen zu Genrekolleginnen aus dem Retrobereich gegeben, wobei mir zuerst der Gedanke an MOUNT SALEM Frontfrau Emily Kopplin oder Jex Thoth in den Sinn kommt, je länger das Teil rotiert deutet die Stimmfrequenz der Urheberin zunehmend mehr an den wundervoll in die Länge sich ziehenden Theatralik-Gesang von AVATARIUM Chanteuse Jennie Ann Smith. In Punkto Stilistik sowie vorhandenem Druck schweifen die Gedanken beim verstärkt auf Doommetal abzielenden Grundgerüst ab und an rüber zu CANDLEMASS, fett rollende Grooves mit eingeschlossen. Daneben ist der wichtige immens belebende BLUE ÖYSTER-Cult Psychedelic-Anteil vorhanden, dieser kristallisiert sich gerade bei den ruhigeren Passagen heraus, Track zwei „Purple Pyramid“ geht entsprechend tief unter die Haut. Den Ex-CATHEDRAL heute bei den Doommetallern DEATH PENALTY tätigen Axtschwinger Gaz Jennings als Co.-Songwriter ins Boot zu holen macht sich schon bemerkbar. Das ausgeprägte Faible für weitere 70er-Helden wie LED ZEPPELIN wird durch Gaz Jennings im DOOM-Sektor verwurzelten Stil auf das notwendige Maß reduziert, dessen Prägesiegel sich bei allen acht Stücken mit Johanna Sadonis' Gesang, einem druckvoll tief gelegten Bass und ursprünglich belassenem auf die 70er gemünzten Schlagzeug verbindet, wodurch eine individuell erkennbare Eigenfärbung sichtbar wird. Lucifer besitzt magische Momente, läuft jedoch Gefahr zeitweise an Abwechslung zu verlieren. Spannungseffekte werden mittels geheimnisvoll düsterer Stimmungswechsel durch Glocken, fesselnde Leadgitarren oder tiefenmelancholische Anteile forciert. Johanna Sadonis' betörend hinreißend bezauberndes Klarorgan gibt den Ton bei wunderschön fließendem Groove an, die mystisch okkulte Thematik untermauernd. Bei der abgeschwächten Grooveriffbrücke zur Mitte von „White Mountain“ kommen DEAD LORD zum Vorschein, klarer formuliert: „Goodbye Repentence“. Wenn der Morgenstern („Morning Star“) aufgeht, fühlt man sich an DEEP PURPLE, URIAH HEEP und CANDLEMASS/BLACK SABBATH-Rückbesinnung auf die Vergangenheit erinnert. „Total Eclipse“ tendiert getragen von wuchtigen Drumbeats basierend auf schwerem Grundriff in eine ziemlich ähnliche Richtung, ehe abrupt ein lässig zuckersüßer Groovepart das Stimmungslevel verändert. „A Grave For Each One Of Us“ groovt sich in DANZIG/BLACK SABBATH-Manier in die Seele. Insgesamt liefert Ex-THE OATH-Stimme Johanna Sadonis mit 'Lucifer' kein wirklich schlechtes, jedoch künftig um einiges ausbaufähigeres Debüt. 8/10.

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