LED ZEPPELIN - Coda (Reissue 2015)
VÖ: 31.07.2015
(Atlantic)
Style: Classic Rock
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LED ZEPPELIN
Mitte der 90er Jahre bereits durch den erstmals der CD hinzugefügten „Travelling Riverside Blues, Baby Come On Home“ , „Immigrant-Song“ und „Hey, Hey, what can I do“ kräftig aufgewertet, erfährt das letzte LED ZEPPELIN-Album aus dem Jahr 1982 nun eine weitere Aufstockung, die sich zumindest, was den Seltenheits- und Sammlerwert vieler Tracks teilweise durchaus lohnt. Das reichlich spannungsarme Instrumental „Sugar Baby“ hat ebenso wenig von seiner Drögheit eingebüßt wie das auf der Companion Disc hinzugefügte „Walter's Walk“, das als Instrumental mit einer Gesangslinie vielleicht noch gerettet hätte werden können. Songmaterial, seien wir ehrlich - der Musik und nicht der puren Verkaufzahlen wegen -, bezeichnend für den Niedergang des einst so stolzen Luftschiffs steht. Bis heute gilt Coda zusammen mit „Presence“ als mit Abstand schwächster LED ZEPPELIN-Output. Daneben hatten die Zep's mit „Poor Tom“ (das als Instrumentalfassung fast noch besser klingt) auch starkes Material am Start. Wirklich schlecht ist ohnehin kein LED ZEPPELIN-Album, allenthalben qualitativ durchwachsen. Immerhin wurden dem Hauptwerk zwei weitere CDs/LPs hinzugefügt, wordurch das Gesamtpaket kräftig aufgepumpt wurde, wobei Jimmi Page gut an der Hinzufügung einer Overdubs, u. a. Slidegitarren bei „We're Gonna Groove“ tat. Auf der Companion-CD befinden sich weitere erst in späteren Jahren veröffentlichte Songs, wobei „Darlene“ durchaus verzichtbar ist. „Ozene Baby und das sogar gemeinsam von Page/Plant aufgeführte „Wearing and Tearing“ überzeugen richtig, wobei sich die aus meiner Sicht durchaus berechtigte Frage stellt, warum dieses qualitativ hochwertige Trackmaterial nicht bereits auf dem 1979 veröffentlichte „In Through The Outdoor“-Album erschien. Daneben werden mit „Sugar mama“ und „St. Tristan's Sword“ zwei unveröffentlichte Tracks, die sich ebenfalls gut auf der CD-Wiederveröffentlichung machen. Die frühe Version von „When The Levee Breaks“ besitzt ganz klar ihren Reiz (es fehlen nur die später von Jim Page hinzugefügten Overdubs). „Desire“ und „Everybody Makes It Through“ bestehen den Hörtest ebenfalls recht sicher. Das fett aufgemachte Coda-Dreierpack bietet viel Mehrwert, der sich strenggenommen allem voran für die überzeugte Die Hard-LED ZEPPELIN-Anhängerschaft lohnt. Sieht man vom nicht so prickelnden Original-Album ab, hat sich die starke Aufwertung des Originals mittels der umfangreichsten hinzugefügten Bonus-Outtake-Sammlung aller neu aufgelegten Reissues gelohnt, wofür nach erfolgtem Hördurchlauf gute 7,5 /10 Punkten sprechen.
Tracklist
We`re Gonna Groove
Poor Tom
I Can`t Quit You Baby
Walter`s Walk
Ozone Baby
Darlene
Bonzo`s Montreux
Wearing And Tearing