PUBLIC ANIMAL - Habitat Animal
VÖ: bereits erschienen
(Elektrohash)
Style: Classic Hardrock
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PUBLIC ANIMAL
Klassischer Hardrock erfährt zur Zeit einen Aufschwung wie noch nie. Zahlreiche Bands wollen es den großen Vorbildern LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE usw. gleichtun. Wer weiß, wohin das alles noch führen soll? PUBLIC ANIMAL schwimmen auf der im 70er-Bereich rollenden Welle mit, spielen klassisch bluesgetränkten Hardrock der sich manchmal auch leichten Stonereinschlag, einverleibt. Das zügig rockende „I ain't Gonna Live“ gibt passend Beispiel davon. Tieftöner Ian Blurton teilt sich den Gesang mit Keyboarderin Caitlin Dacey, was an sich gar keine wirklich schlechte Idee ist, wenn das Material bloß des öfteren mehr klare Linie statt sich häufig im Chaos verstrickende Konfusion enthielte. Der bei allen Songs auftretend wechselseitige Gesang mag sich anfangs noch als geeignete Idee bewähren. Spätestens bei Track drei nutzt sich das immer gleichbleibende Schema schnell ab. Stellenweise geht der von Gitarre, Bass, Drums und sogar dem Keyboard (!) übertönte Gesang im Soundbrei verschluckt unter. Tonkonserven solcher Art geben in bezeichnender Form das beste Beispiel für eine all zu sehr im Vordergrund stehende Detailverliebtheit, die einen konstruktiv durchdachten Songaufbau sträflich in den Hintergrund schiebend, extrem stark blockiert. LED ZEPPELIN/ DEEP PURPLE-Referenzen sind wie im Infoblatt bezeugt hörbar vorhanden, von etwaigen BLACK SABBATH Einflüssen fehlt jede Spur. Vielleicht sind sie hinterm Mond gleich links gelandet...? Bei „Process of Progress“ wird intensiv Spannung aufgebaut, die erwähnt klassischen Hardrockeinflüsse kommen zwar durchaus effektiv zum Einsatz, doch nur solange, bis ein Strudel an völlig unpassender Stelle einsetzender komplett das Feeling raubender Funkelemente ätzenderweise den Song zerstört und das Feeling komplett killt, was ein Herunterklappen der Kinnlade nach sich zieht. *Kopfschüttelt* Beim endlich klarere Linie fahrenden „Distand Shores“ ist die Gesangsaufteilung sogar als passend strukturierter Bestandteil in den Songaubau integriert und siehe da: Es funktioniert prima! Warum nicht mehr davon? „Tinted Windows“ ist danach wieder so eine von heftig nervendem Keyboardkleister aufgepeppte Nummer auf seichtem Beatfundament. Am besten sind PUBLIC ANIMAL, wenn sie direkt auf den Punkt kommen. Solcherlei Momente sind auf Habitat Animal immens rar gesät, weil sie im Regelfall von experimentiellem Versatz, gepaart mit Progressivanteil einschließlich komplett überflüssiger, seelenlos aufgeschwemmter Popsequenzen zerstört werden. Vereinzelt eruptive Riffkaskaden und explosiv sich steigernder Härtegrad machen das Manko ebenso wenig wett. Couchrodeo löst Habitat Animal nicht aus, dafür besitzt das über weite Strecken belanglos vor sich hinplätschernde Material zuviel unnötigen Kitsch, - Ballast, den es nicht braucht.4/10