SALTATIO MORTIS - Zirkus Zeitgeist
VÖ: bereits veröffentlicht
(Napalm Records)
Style: Mittelalter Rock
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SALTATIO MORTIS
Dass Saltatio Mortis bereits seit langen heimlich, still und leise die Spitze der Mittelalter Rock Szene übernommen haben, dürfte ja bereits hinlänglich bekannt sein. Die Zutaten aus sozialkritischen Texten, griffigen Melodien und dem Gespür für gute Songs beweisen nun auch auf „Zirkus Zeitgeist“, was es zu einem guten Album braucht. Zugegebenermaßen haben mich Songs wie „Wo sind die Clowns“, „Willkommen in der Weihnachtszeit“ oder „Wir sind Papst“ bereits letztes Jahr bei diversen Live Auftritten ein wenig abgeschreckt. Simpel, fröhlich aber banal waren die ersten Eindrücke. Mit jedem Hören revidiert sich dieser Eindruck zwar ein wenig, doch die Stärken von „Zirkus Zeitgeist“ liegen klar in den härteren Stücken der Scheibe. Eine gewisse Leichtigkeit hat auf dem neuen Album Einzug gehalten und auch wenn die Jungs bei dem kommenden Vergleich schreiend die Hände über dem Kopf zusammenschlagen werden, kompositorisch erinnern mich viele der Stücke an diverse Deutschrock Combos die sich von den Onkelz bis zu den Toten Hosen ziehen. Seicht erzählte Stücke, bei denen die Instrumente eine Einheit bilden, mir aber zu wenig (vor allem bei den Dudelsäcken) Biss und Eigenständigkeit besitzen. Dass man es schlussendlich eben doch kann, zeigt man im letzten Drittel des Silberlings. Das fantastische “Rattenfänger“ , das eingängige „Todesengel“ oder der Ohrwurm schlechthin in Form von „Vermessung des Glücks“. Weitere Hits stellen für mich „Des Bänkers neue Kleider“. Treibende Riffs treffen auf einschmeichelnde Melodien und griffigen Refrain. „Nachts weinen die Soladaten“ eine textlich fesselnde Halbballade, die mit sattem, schweren und tiefen Riff. Mit „Trinklied“ und „Geradeaus“ (erinnert stark an In Extremo) zelebriert man jene oben bereits erwähnte fröhliche Leichtigkeit von „Zirkus Zeitgeist“. An diesem Punkt darf ich aber bereits auf den deutlichen Mehrwert der Deluxe Edition verweisen. 3 Bonus Tracks sowie eine 15 Track starke Cover CD auf der Szenegrößen wie Schandmaul, Unheilig, Subway to Sally, Doro, Unzucht, Versengold oder Feuerschwanz (um hier nur einige zu nennen) Songs von Saltatio Mortis covern und eigeninterpretieren.
Fazit: Deutlich anders als diverse Vorgänger, aber immer noch klar Saltatio Mortis. Ein wenig mehr metallische Härte und dominantere Dudelsäcke wären mir persönlich zwar lieber gewesen, doch erwartet den geneigten Käufer hier immer noch ein starkes wie breit gefächertes Album Mittelalter / Deutsch Rock dem man in Gänze kaum Kritik anlasten kann. 7,5 von 10