KALEDON – Chapter IV: Twilight Of The Gods
VÖ: 21.08.2015
(Scarlet Records)
Style: Power Metal
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KALEDON
Legten die Italiener KALEDON mit Chapter IV – Twilight of the Gods vor gut neun Jahren, anno 2006 einen wirklich in jeder Form exzellenten Melodic-Powermetalhammer auf die Waage, der sich gewaschen hat, so verliert auch diese Neuauflage des schweren Pfundes nicht viel von ihrem Gewicht. Zwar wurde diese Version im veränderten Line-Up eingespielt, doch steht sie der spannenden Urfassung des Originales definitiv in nichts nach. Hymnenhaft melodisch oftmals mit deutlichem Hang zu Dramaturgie, Powerspeed und einem dazugehörigen Quantum an Bombast (Heroische Männerchöre, Sprechgesang, Windrauschen, melancholische Keyboardsilhouetten,Piano Pferdegewieher, gewetzte Schwerter) unterlegte Epic-Powerspeed-Wirbel wie „The Holy Water“, „Clash of the Titans“, „New King of Keledon“, „War Plans“, der im Stampfrhythmus eingeleitete Speedhammer„Eyes of Fire“, der symphonische Speedfetzer „Into the Fog“, das mitreißende Sahnehäubchen „Hell On Earth“ geben reichlich Anlass zum ecstatischen Rübeschütteln. Selbst gediegenerer Balladenstoff „Goodbye My Friend“, „The Fury“ und „The Prophecy“ kann als gesunder Kontrast daneben bestehen, ohne das es in irgendeiner Form kitschig oder peinlich wird, bis die mit tollem Refrain ausgestattete Killerhymne „Out of the Ground“ das Album in perfekter Weise beendet. Fette Doublebasspower, satt drückende Gitarrengrooves, waghalsige Leadsoli, fesselnde Melodien und ein exzellenter Sänger komplettieren den Eindruck eines italienischen Powermetalgenusshappens mit Hymnenfaktor auf unglaublich starkem Niveau. Chapter IV ist empfehlenswertes Pflichtfutter für die LABYRINTH/ WISDOM/STRATOVARIOUS/VISION DIVINE/HIGHLORD/RHAPSODY OF FIRE-Abteilung unter den Powermetalfans. Ob die als Extrabonus hinzugefügten Neueinspielungen von „The Holy Water“ und „Into The Fog“ zum Beweis dafür, dass das neue Line Up in der Lage ist, dem alten das Wasser reichen kann, wirklich erforderlich waren, darüber mag, kann, darf und will sich jeder sein eigenes Bild machen; es ändert überhaupt nichts an der Klasse des fein geschmiedeten Epic-Powermetalgenusshappens. Top! 9/10