RAISE HELL - Written In Blood
VÖ: 21.08.2015
(Black Lodge Records)
Style: Thrash Metal
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RAISE HELL
Ah ja, neues von dem 1996 gegründeten Schweden RAISE HELL. Deutliche Thrash-Anleihen Richtung KREATOR/DESTRUCTION finden sich bei der Stockholmer Wasalandcrew als Erinnerung an die frühen Anfangstage der Band in Abrissbirnen wie dem fulminant startenden Opener „Dr. Death“ noch immer. Zwar bratzen die Gitarren selbst neun Jahre nach Erscheinen ihres akzeptablen vierten Werkes „City of the Damned“ auf dem fünften Longplayer „Written In Blood“ ordentlich, jedoch fehlt dem zwischen Düstermelancholie, Thrash und häufig mit zaghaftem Winken angedeuteter BLACK METAL-Attitüde pendelnden Material über weite Strecken der letzte, somit entscheidende Kick. Tempodrosselnd Melancholicpassagen lockern zwischendurch auf, täuschen allerdings kaum darüber hinweg, das dem gebotenen Quantum Heavyness vermehrt ein erforderliches Maß roher Bissigkeit fehlt. Mit dem Opener „Dr. Death“, „Six Feet Under“, „We Arise“ und „In Cold Blood“ stehen vier qualitativ gute insgesamt sechs reichlich austauschbaren Kompositionen gegenüber, z. B. „Fallen Domination“ oder „“Demon Mind“. POLTERGEIST/Ex-DESTRUCTION-Drummer Sven Vormann erfüllt seinen Part mit exzellenter Taktsicherheit punktgenau seine Becken und Felle bearbeitend, vorzüglich. Etwas mehr Biss in Sachen Räudigkeit inklusive damit verbundener Kanten wie beim knackig direkten Thrasher „We Arise“ wäre dem Gesamtergebnis zuträglicher gewesen. Angedeutete Blackmetalstrukturen funktionieren mit aggressiverem, bei weitem zwingenderem Gesang schlichtweg besser. Zeitweilig fehlt es den Klampfen bei aller Verspieltheit am nötigen Druck. Wie hochkarätig RAISE HELL sein können, wenn es um die Verknüpfung packender Melodien mit harten Gitarrenriffs inklusive gesunden Rhythmus/Tempowechseln geht, zeigen sie beim starken Groovefeger „In Cold Blood“.
Fazit: Nicht schlecht, ebenso wenig herausragend, haben RAISE HELL ein solides Album geliefert, das „nur“ 6 von 10 Punkten erreicht, jedoch andeutet, das sie wesentlich mehr können. Schade.