FREE FROM SIN – S/T



(Pride & Joy Music/Edel)
VÖ: 25.09.15

Genre: Hard Rock / Melodic Metal

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FREE FROM SIN

Wie genau man das Debüt von FREE FROM SIN musikalisch katalogisieren soll, ist schwer zu beschreiben. Ist es die Erfüllung eines Jugendtraums oder der taugliche Versuch zur Platzierung einer weiteren Band mit hohem Retrocharakter? Keine Ahnung. Auf jeden Fall enthalten die zehn Stücke (incl. Intro) auf dem selbstbetitelten Debüt jede Menge Anleihen aus den Hochphasen von Bands wie WHITESNAKE, DEEP PURPLE, DIO oder RAINBOW, aber auch von den SCORPIONS. Coole, stark 80er-geprägte Hard Rock Rhythmen, eingepackt in modernes, klar definiertes Soundgewand, wie man es von diversen schwedischen Melodic Metal Bands her kennt. Wer auf echten und guten Hammond-/Orgelsound steht, ist hier z. B. goldrichtig aufgehoben. Blickt man zurück auf die Entstehung der Band, erfährt man, dass die schwedischen Masterminds Per Englund (voc., Ex-BLACKSMITH, Ex-220 VOLT) und Patrik Lämborg (g., key.) sich bereits Mitte der 80er kennen gelernt und zusammen musiziert haben. Die Wege trennten sich, 25 Jahre später fand man wieder zusammen und veröffentlicht nun dann das Ergebnis aus fünf Jahren gemeinsamen Jammens. Neben melodisch metallischem Uptempo, wie beispielhaft dem Opener „Evershine“ oder „Believer, überzeugt mich der in nachdenklicher Tragik getränkte, mit Orgelteppich unterlegte Titeltrack. Die Strickmuster eben dieser genannten Songs sind durch viele andere Bands bereits bekannt, werden aber hier durch ein hohes spielerisches Niveau und Abwechslungsreichtum im Bereich der Gitarren und Keyboards nicht langweilig. Englund’s Gesang wurde gut vertont und windet sich scheinbar ohne größere Anstrengungen bis in höchste Tonlagen. So hört er sich bei „Dreamstealer“ sogar fast wie ein junger Klaus Meine (SCORPIONS) an. Ein gelungener Spagat zwischen Hard Rock und eben Melodic Metal.
In der Summe gefällt mir das Album sehr gut und das, obwohl ich kein großer Freund der schwarz/weißen Tasten bin, die hier ein fester Bestandteil eines jeden Songs sind. Was man mit ordentlichen Arrangements doch so alles bewirken kann, zeigt das Debüt von FREE FROM SIN auf. Daher gibt’s dafür von mir auch 8/10 Punkte.