MOTÖRHEAD - Bad Magic
VÖ: 28.08.2015
(UDR Music)
Style: Heavy Metal
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MOTÖRHEAD
Kompromisslos heavy wie immer geben sich Kultikone Lemmy und seine Mitstreiter Mikkey Dee und Phil Campbell auf dem nunmehr 23. (!) Studioalbum. „Bad Magic“ beinhaltet alles, wofür der Name des bei echten Härtnern beliebten Warpig-Trios generell steht: Knallharte, geradlinig mit deftig Schmackes mächtig forsch ins Arschgeweih tretende Rock n' Roll-Kracher, lässige Bluesboogiegroover sowie nachdenklich machende Halbballaden mit weit ausholendem Hang zum Drama, mitten aus dem Leben gegriffen. Lemmy's Bass wummert knarrzig bis zum Anschlag, sein bärbeißig raues Organ gibt den Ton an, Drummer Mikkey Dee bearbeitet sein Schlagzeug samt gezielter Wucht traumhaft sicher mit erforderlichem Taktgefühl, Gitarrist Phil Campbell lässt seine Axt in herzhafter Weise scharfkantig riffen und schräg quietschen bis alle Verstärker durchglühen!
Gleich der superbe Einstiegsopener „Victory or Dead“ zeigt nach Lemmy's schwerer, hoffentlich endgültig überstandener Krankheit sämtlichen Zweiflern wo's langgeht: Geradlinig mitten auf die Fresse, dass es nur so kracht, womit alle Zweifel binnen drei Minuten vom Tisch gewischt sind! Thunder & Lightning“, „Shoot Out all of Your Lights“, „Electricity“, „Evil Eye“, Teach Them How they Bleed“ schließen sich als weitere Rock n' Roll-Abrissbirnen kaum ein Gramm weniger räudig aus den Lautsprechern peitschend dem in typischer MOTÖRHEAD-Manier alles wegblasenden Hammer„Victory or Dead“ ebenso dreckig hart rockend an. Wer einen Besuch im „Firestorm Hotel“ bucht, kann sich auf einen heißen Rock n' Roll-Bluesboogie-Tanz gefasst machen, wenn Lemmy in eigener Person das Motto 'Burn' ausgibt! „The Devil“ schmettert sich in sattem Hardgroove-Takt ins Gehör, „Till The End“ könnte in seiner ganzen halbballadesk melodramatisch gestalteten Art das „One more Fuckin' Time“-Schwesterstück sein , wobei der sich hochgradig intensiv steigernde Melodramafetzer seinen ebenso sicheren Platz auf einem granatenstarken MOTÖRHEAD-Output vollauf verdient hat. „Tell Me Who To Kill“ rockt im betont lässigen Rhythmus, „Chocking On Your Screams“ zeigt sich verschroben räudig mit reichlich Dreck unter den Fingernägeln, „When The Sky Comes Looking For You“ outet sich tougher Rock n' Roll-Boogie-Stampfgroover. Mit dem gelungenen trotz klarer MOTÖRHEAD-Linie dem Original trotzdem sehr nahe kommend explosiv rockenden ROLLING STONES-Cover „Sympathy For The Devil“ beendet ein besonders feiner Extrabonus den für echte MOTÖRHEADbangers unumgänglichen Silberdreher absolut würdig.
Etwas anderes hätte ich von der nach Lemmy's Zwangspause wieder erstarkten Warpig-Crew definitiv auch nicht erwartet. Sämtlich überflüssiges Pseudogeschwätz der Skeptikerfront komplett Lügen strafend, geht’s („Till The End“ ausgenommen) vom Start weg heftig straight zur Sache, dass abzählbar im Sekundentakt der Putz von den Wänden rieselt, wobei kein Auge trocken bleibt. MOTÖRHEAD sind und bleiben MOTÖRHEAD, woran sich erfreulicherweise gar nichts ändert!
Erfrischend räudig, dreckig, dynamisch rock n' rollig mit Power im Flügel, jederzeit grundehrlich, verschroben, druckvoll, krachend, laut, schlicht MOTÖRHEAD. Beweisen müssen MOTÖRHEAD schon lange nichts mehr. Ganz ehrlich: Ein richtig schlechtes MOTÖRHEAD-Album ist mir bisher noch nicht über den Player gerutscht. Dafür ist die beste Rock n' Roll-Band der Welt immer noch viel zu gut. Laut, Wild, wundervoll schräg, druckvoll bis der Hintern platzt, ober amtlich präzise mit
dem Dampfhammer direkt auf die Zwölf, heftig derbe dass es nur so kracht. „Bad Magic“ zeigt es deutlich: Das Warpig ist bissig wie eh und jäh. Darauf ein garstiges: Rrrrroooooaaaaarrrrrr!!! 8,5/10