MINDLESS SINNER - The New Messiah
VÖ: 16.10.2015
(Pure Steel Records)
Style: Heavy Metal
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MINDLESS SINNER
29 Jahre blieb es ruhig um den Schwedenfünfer MINDLESS SINNER, dessen EP „Master of Evil“ 1983 das Licht der Welt erblickte, der 1986 das Albumdebüt „Turn on the Power“ folgte, Kulturgut früher Schwedenstahlschule, das zumindest einen gewissen kleinen Undergroundstatus genießt, wozu sicher ebenfalls der starke Gig im Rahmen des KEEP IT TRUE-Festivals beitrug; binnen des Festivalfreitags waren sämtliche Tonträger von MINDLESS SINNER komplett vergriffen!
Auf ihrem 'The New Messiah' getauften Nachfolgewerk lassen MINDLESS SINNER klassischen Heavy Metal mit Power, tollen Melodien basierend auf lässigen Grooves einschließlich trotz gesunder Heavyness herrlich antiquierten Feelings arttypisch für eine der Speerspitze des 80er-Schwedenmetals hinzuzurechnenden Combo sprechen. Ein Faktor, der vor allem solche Bands, die musikalisch eher ein ganz spezielles, absolut linientreu ergebenes Publikum ansprechen, dafür umso sympathischer macht! MINDLESS SINNER waren und sind kaum einen Deut schlechter als HEAVY LOAD, OVERDRIVE, TORCH oder GOTHAM CITY. „Men of Steel“ steigt gut ein, weitere Schwedengroover vom Typ „Where Worlds Collide“ oder „Follow Your Path“ folgen, der flotte, deutlich in Richtung von OVERDRIVE (!) schielende Brecher „We're the Ones“, dem als ausgleichender Kontrast das auf okkulter Thematik fußende Groovezuckerstück „Dance of the Devil“ gegenübersteht, bilden keine Ausnahme. „Time of Fear“ kommt in mystischem Unterton um die Ecke, der schnelle Burner „Step into the Fire“ zieht das Tempo deutlich an, während „Metalized“ so mystisch wie es begann, das Album zum Schluß gediegen ausklingen lässt. Alles schön und gut. Fakt ist: Acts wie HEAVY LOAD und OVERDRIVE besitzen zweifellos größere Hymnen, woran selbst ein gutklassiges Album wie The New Messiah nichts ändert, dennoch zählen MINDLESS SINNER zu der Sorte Bands, die 80er-Schwedenstahlfans kennen sollten. Vokalist Christer Göransson verfügt über seinen ureigenen Gesangstil, zwischen kraftvollen Shouts und epischem Hochtonorgan, der sich bis heute sein unverkennbares Maß Individualität bewahrt hat, ebenso verhält es sich mit der gesamten Band. Das versierte Axemanduo Jerker Edman/Magnus Danneblad präsentiert sich variabel im klassisch altbackenen Stil röhrende Riffs austeilend, deren Struktur sich wie ein roter Faden durch alle Tracks zieht, kreisend solierende Leadgitarren inklusive - Heavy Metal alter Schule, der geradlinig frisch rockt, wie ihn stilsichere Oldschooler schätzen. Christer Carlsson am Bass legt zusammen mit Drummer Tommy Viktorsson stabil im lockeren Takt groovende Rhythmusteppiche. Der neue Messias hält, was er verspricht - bezüglich aktuell dem Zeitgeist entsprechender Thematik bleibt manches rätselhaft, deren Inhalt verständlicherweise kritisch hinterfragt wird, - vor allem hinsichtlich der Musik, worüber sich die auf HEAVY LOAD, TORCH OVERDRIVE und GOTHAM CITY schwörende Fancommunity umso mehr freuen darf!
Ein exakter Blick auf's Album-Coverartwork zeigt, der Teufel steckt hier mitten im Detail. 8/10