TRANSPORT LEAGUE – Napalm Bats & Suicide Dogs



VÖ: 23.10.15
(Metalville/Rough Trade)

Stil: Psychedelic Stoner-Hardrock

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TRANSPORT LEAGUE

Das Schwedenquartett TRANSPORT LEAGUE war noch nie sonderlich verlegen, wenn es um verwegene Albumtitel ging, die so richtig dreckigen Charakter haben. Auf bisher insgesamt drei veröffentlichte Alben folgt nun also der Vierte Streich. Die heftig schräg abgehende Mischung aus DOWN, BLACK LABEL SOCIETY und phasenweise auch MONSTER MAGNET weiß jedenfalls wie schon auf den drei Vorgängeralben mächtig zu beeindrucken. Tony Jelencovich spukt Gift und Galle, singt, brüllt, schreit, jauchzt, keift, all seine Emotionen heraus lassend. Referenzen zu CLUTCH in deren Anfängen sind auf dem Silberling ebenso fleißig vertreten, gerade in Verbindung zum räudig fett rollenden Doomgroove á lá ORANGE GOBLIN – welch passende Kombination! DANZIG dürfen in dieser illustren Auswahl ebenso wenig fehlen wie FU MANCHU. Irgendwie klingt der Schwedenvierer mindestens ebenso amerikanisch wie echte US- Stonerbands. Eingängige Refrains umgeben Nummern wie mit einem völlig individuellen Flair eigener Magie. „Halleluyah Vampire“, „Black Mountain“, „Dark Days, Evil Ways“ (Tomorrow) rocken getragen  im Stonergroovestampfbeat. TRANSPORT LEAGUE können auch wesentlich flotter aufs Gaspedal drücken, wie „Burning Bible“ beweist, dessen kräftige Punkfärbung mit verstohlenem Seitenblick auf POISON IDEA oder den MISFITS ruht. „Bag of Bones“ entpuppt sich als melancholisch schwerblütig im klassischen Stonerbeat rollende Psychodelic-Walze wobei dieser ungewöhnlich imposant dramatisch bis in den Theatraliksektor hinein ragende von einem unwiderstehlichen MONSTER MAGNET-Gedenkpart gekrönte Track für mich das eigentliche Albumhighlight darstellt. Sänger/Gitarrist Tony Jelenovich bringt eine MONSTER MAGNET-Frontsau David Winedorf ebenbürtige Leistung, die respektvolles Hutziehen verdient. „Kill Kill Faster“ wirkt mit seinem Kinderchorpart fast wie in einem Horrorfilm, besitzt Prollattitüde auf sympathisch ehrlichem Level und besitzen genanntes Referenzspektrum, wobei auch die Titelgebung eine stark angeschwärzte Form reichlich makabren Humors besitzt. „Dark Days, Evil Ways“, „Kill, Kill, Faster“, „Monster Driven“ „Only For Fear“ oder das zynische Aufeinandertreffen von Göttin und dem Irren - „The Goddess and the Madman“ - in sauberem frei von der Leber wegrockenden Bluesgewand  vordergründig im harten Beat gebracht, während im Hintergrund eine singende Damenriege als wechselseitiger Kontrast eindrucksvoll brilliert. Basierend auf einer knappen Handvoll gleichbleibender Grundriffs beschränken sich die Schweden TRANSPORT LEAGUE im Grunde nur auf's notwendigste, um ihren teuflischen Psychedelic Stoner-Bluesboogiebeat aus den Verstärkern zu powern, das allein genügt. Definitiv nichts für Softies, Weicheier und Wonneproppen, sondern für kampferprobte Stonervampire, Draufgänger & Asphaltratten!
Dieser auf direktem Weg aus der Hölle kommende Boogietrip lohnt sich ganz bestimmt für das auf gewisse Bands geeichte Die-Hard-Stonerhardrock-Fanklientel, das sich genauso über eine amtlich druckvolle Produktion freuen darf, wie über permanent räudigen Kick-Ass-Faktor. Keine Musik für Schlips n' Anzug-Träger, sondern raue Mucke für gestandene Speckjackenrocker. Beinharte Kerle, die ihr verschwitztes Holzfällerhemd unter der Lederweste selbst bei sommerlichen Extrem Siedetemperaturen um 40° nicht ausziehen, sich statt Vegetarier-Frühstück lieber ein saftig durch gebratenes Holzfällersteak mit triefender Fettschwarte im Highway-Pub schmecken lassen. 8/10

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