FRANZ K. – Spiel-Zeit



(Sonic Revolution/Soulfood)
VÖ: 06.11.15

Genre:
Pop

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FRANZ K.

FRANZ K., für viele ein weißer Fleck auf der musikalischen Landkarte, bei einigen werden bei dem Bandnamen jedoch Erinnerungen wach. Ende der 70er betourten sie in einer stetigen Regelmäßigkeit ihre wohl erfolgreichsten Alben wie „Bock auf Rock“ (1977), „Geh zum Teufel“ (1978), „Gewalt ist Schitt“ (1979) und durften sich das Attribut Mitbegründer des Deutschrock auf ihre Fahne schreiben. Mit ihren Texten und den eingängigen Rockhymnen stachen sie ins Herz der Teenies - und ja, auch in meins. Noch zu Zeiten der Veröffentlichung der Folgealben „Trotzdem Hart“ (1980) und „Wilder Tanz“ (1981) änderte sich mein Musikgeschmack, aber auch die musikalische Ausrichtung von FRANZ K. Wir gingen fortan getrennte Wege, kreuzten diese aber immer wieder mal wie z. B. bei den Veröffentlichungen „Lang lebe Rock Musik“ (1986), der Compilation „Bock auf Rock“ (2000) und „Unsterblich“ (2012). Tja und bei letzterem musste ich dann feststellen, dass wir uns mittlerweile Lichtjahre voneinander entfernt hatten. FRANZ K. orientierten sich hier bereits in Richtung Pop(Rock) und setzten auf radiotaugliches Songmaterial. Auch die textlichen Inhalte hatten sich verändert. Das damalige Leitthema Rebellion war Geschichte, in tiefsinnigeren Texten suchte man fortan sein heil. Offensichtlich waren die letzten Jahre nicht spurlos an der Band vorbeigegangen, denn das hier klang nach Aufarbeitung und dergleichen. So und jetzt liegt der 21. Longplayer der Bandgeschichte seit 1972 (!) vor mir und ich weiß nicht was ich dazu schreiben soll. „Spiel-Zeit“ geht komplett an meinem musikalischen Geschmack vorbei. Die 13 neuen Songs haben mit Rockmusik eigentlich nichts mehr zu tun. Treffend dazu gibt’s den Song „Die Rebellion ist vorbei“. Fast schon ein Statement zur aktuellen und zukünftigen musikalischen Auslegung, denn das hier ist bis auf „Zur richtigen Zeit“ fürs Radio oder Fernsehen getunter Pop, was alleine schon an der Produktion hörbar ist, da die Instrumente zum größten Teil am Computer programmiert wurden. Nahezu jeder Song ist Foxtrott tauglich bzw. sonstig tanzbar arrangiert und das ist definitiv nicht meine Welt. Ich werde erstmals keine Wertung auf ein Studioalbum abgeben, da ich zugegebener Maßen in diesem Genre nicht bewandert bin. „Spiel-Zeit“ berührt mich weder musikalisch noch textinhaltlich. Der aktuelle Funke zur Band ist bei mir gänzlich erloschen. Darauf jetzt ne Runde altes Vinyl, denn ich hab „Bock auf Rock“!