SATAN'S SATYR'S - Don't Deliver Us

10 satanssatyr

VÖ: 30.10.2015
(Bad Omen Records)

Style: Heavy Metal

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SATAN'S SATYR'S

Beschlich den Rezensent beim Hören des 2012er-Debüts „Wild Beyond Belief“ des US-Trios SATAN'S SATYR'S der Eindruck, das die Band noch auf der Suche nach ihrem Weg sei, zumal der Sound viel zu extrem verwaschen gewesen ist, das wertvolle Feinheiten serienweise untergingen, bin ich nunmehr angenehme überrascht vom dritten Longplayer von SATAN'S SATYRS. Das Trio soviel ist feststellbar, hat seinen Weg spätestens mit dem starken Zweitling „Die Screaming“ gefunden, was nicht nur die hießige ROADBURN-Fangemeinde registriert haben dürfte. SATAN'S SATYR sind gegenüber ihrem Erstling überhaupt nicht wieder zu erkennen. Auf dem Drittling Don't Deliver Us regiert kauziger, zwischen 70er- classic, Fuzz-(Schrammel) und Garagenrock im Format von MC 5/THE STOOGES und schnodderigen Erstaufnahmen von LED ZEPPELIN erinnert, sowie auch leichte Proto-Doom-Anteile will heißen, BLACK SABBATH-Schlagseite nicht verbergen mag. Textlich schöpft das Trio bei Themen über's Motorradfahren, Rebellion, unheimliche Begebenheiten und Okkultismus berichtend aus dem Vollen. Das macht schon beim ersten Hördurchlauf richtig Spaß, woraufhin ich mir gleich noch einen gönne. Zu meiner kritischen Haltung am recht unausgegorenen SATAN'S SATYRS-Erstling stehe ich trotzdem, obwohl das Schnee von gestern ist. „Full Moon and Empty Vains“ knarrzt richtig schön kauzig detailverliebt, E.L.O. (ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA) trifft hart rockende LED ZEPPELIN/BLUE ÖYSTER CULT- inklusive rauer Ecken und Kanten. „Two Hands“ setzt heftig in flottem Beatmuster inlusive gebremsten Früh-BLACK SABBATH-Erinnerungsriff nach, „Gravedancer“ rockt sich schleppend per Stampfgroove seinen Weg frei, „Spooky Nuissance“ fuzzt im verträumt geisterhaften Touch wobei sogar ein Faible für urigen 60er-Jahre Blues durchscheint. Bassist/Sänger Claythanas' Organ geht locker als kauzigere Variante von Robert Plant, Ozzy Osbourne durch, ein unorthodoxer Hauch individueller Stilnote gesellt sich ebenfalls hinzu. „Germanium Bomb“ rockt direkt nach vorn, einschließlich räudigem Asskick-Feeling, „Creepy Teens“ kommt im klassisch treibenden Rock n' Roll-Taktbeat mit rotzigem Groove, Jarett Nettnin verzapft herrliche Loops an seiner herzhaft kreischenden Gitarre, Drummer Stephen Fairchild klöppelt entfesselt im flotten Taktbeat unterstützt von Sänger/Bassist Claythanas, „Crimes and Blood“ versprüht schleppendes LED ZEPPELIN-Frühzeitflair. „You Know Who“ geht im BLACK SABBATH-Groove, der sich mit lässigem THE SWEET-Rhythmus kreuzt, ab wie ein Zäpfchen, gerade beim lockeren Refrain, der stark an letztere denken lässt, umgarnt vom kauzigen Hippie-Anstrich der Flower-Power-Zeit. Zum Schluß wird mit „Round the Bend“ im BLACK SABBATH-Proto-Doomgewand noch ein sauberer Protodoomhammer ausgepackt der zwischenzeitlich in nebelverhangene Klangwelten abtaucht, ehe plötzlich im furiosen Finale das Tempo im flotten Beat richtig steil forciert wird, als hätte sich die Band einem exzessiven Rausch halluzigener Mittel unterzogen, dass kein Auge mehr trocken bleibt. was da aus den Boxen dröhnt, ist purer 70er-Jahre Rock mit exklusiver Suchtgarantie!

Irre, das die Jungs ihren damaligen Stil korrigierten, der 70er-classic-Rock/Proto-Doom-Anstrich steht ihnen ausgezeichnet zu Gesicht, jau! Das ist doch mal kantiger Hardrock mit knackigen Tempovariationen, lässigen Riffs im Don't Deliver Us verteilt kräftiges Kick-Ass-Feeling und obendrein eine ganz dick angehäufte Schaufel Dreck aus Tiefenregionen unterhalb der Grasnarbe. Richtig erlesen knackfett freaky was die Herren Nettnin (Gitarre), Claythanas (Bass) und Fairchild (Drums) auf Don't Deliver Us verbraten! W(h)ellcome back on the Road again, Dudes! 8,5/10

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