BRIMSTONE COVEN - Black Magic
VÖ: 29.01.2016
(Metal Blade Records)
Style: 70'ies Hardrock
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BRIMSTONE COVEN
Von Heavy Metal kann wie der vom Label beigefügte Waschzettel dem Leser deutlich Glauben machen will, für die Bewertung des dritten BRIMSTONE COVEN-Silberlings wohl kaum die Rede sein. Klassischer auf Düsterfundemant fußender Hardrock dem viel authentisch vorgetragener Früh-70er-End 60er-Jahre-Spirit gepresst in ein unterstützend warmes Produktionsschema beigemischt wurde, dessen Inhalte dank gefühlvoller Rock n' Roll, Rhythm and Beat und Bluesanteile angenehm leichtfüßig und fließend ins Gehör laufen trifft es da schon eher. Dieser Eindruck bestätigt sich zunehmend mehr, je länger der Silbertaler in meinem Playerschacht rotiert. Sänger John Williams inbrünstig mit beschwingter Lässigkeit hoch singendes Klageorgan umrahmt von relaxt gezockten Schlagzeugbeat, dramaturgisch flotter Groovekaskaden, feinfühliger Leadsoli sowie häufig leicht hymnenhaft heroischer Melodieführung lauten die noch immer unverzichtbaren Stilmittel auf dem Dritten BRIMSTONE COVEN-Silberteller. Verträumt sanfte Melodieverästelungen weben ein sehr feines Netz um alle zehn Tracks, was nicht nur am provokanten Opener „Black Magic“ sondern auch an weiteren Okkult eingefärbten Serenaden wie„Black Unicorn“, „Beyond the Astral“, „Upon the Mountain“, „The Seers“ oder „Forsaken“ deutlich wird. Mehrstimmiger Gesang und vereinzelte Parts in denen nur die Rhythmussektion agiert oder dezent sanft in vernebelte Psychedelic-Welten abgedriftet wird, erzeugen ein geradezu urig mystisches Flair, wecken mehr als einmal Gedanken an heute fast schon vergessene Kapellen wie THE MAMAS AND THE PAPAS, YES, THE BYRDS in Verbindung zu Ikonen wie LED ZEPPELIN/ BLUE ÖYSTER CULT oder BLACK SABBATH. Mit vergleichbar auf mehr Flexibilität und Heavyness bauender Kost von WITCHCRAFT und JESS AND THE ANCIENT ONES kann dieses Album (wie Kritiker in jüngerer Vergangenheit völlig zu Recht bemängelten), kaum mithalten, was jedoch auch gar nicht Sinn der Sache ist, soviel sei fairerweise hinzugefügt. Dafür überzeugen BRIMSTONE COVEN in Erster Linie durch ihren auf erdigen 70er Roots basierenden Düsterhardrock, der sich trotz okkultem Hang zu unverzichtbar Weg weisenden Genre-Urvätern gesundermaßen sein stets permanent hohes Muster an Eigenständigkeit beibehält.
Sensibel gestalteter zum Träumen von der Aufbruchphase des klassischen Hardrocks einladender Retro-Okkultrock mit wunderschön belebendem Nostalgiefaktor für's anvisierte Fanklientel. 8,2/10