MOURNING BELOVETH - Rust & Bone

01 mournigbeloveth

VÖ: bereits erschienen
(Van Records)

Style: Funeral/Death-Doom Metal

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MOURNING BELOVETH

Track eins „Godether“ von zunächst erhaben klagendem Gesang veredelt, ehe das erste kraftvoll tiefergelegte Gitarrenriff einsetzt und ein wie für zahlreiche Bands der Schiene üblich sind MY DYING BRIDE-Anteile (die nur den äußeren Rahmen bilden) nicht lange fern, dennoch kommt bei den Iren MOURNING BELOVETH ein phasenweise recht eigenwilliger Stil zum Tragen, der sich in gesteigerter Finster-Theatralik offenbart, ebenso kristallisiert sich ein Hauch ganz früher PARADISE LOST heraus. Statt in häufig kopierten Standardmodus zu verfallen (womit der Käse bereits gelutscht wäre) – ha (!) Denkste (!) , offenbaren sich im weiteren Verlauf des vielseitigen Fünftrackers weitere Überraschungen. Ein schon fast in Richtung HYPOCRISY zielendes Geshoute verbunden mit bezaubernd atmosphärisch melancholisch aufgebauten Akustik-Part inklusive dezent hinzugefügtem weichen Frauen-Chorgesang wird bei diesem Sechzehn-Minuten-Opener bis zur hymnischen an Intensität kaum noch in irgendeiner Form zu toppenden Offenbarungsorgie übergehend in purer Deathmetal-Raserei und sattem Groove bis zum Schluß ausgereizt. „Rust“ und „Bone“ sorgen für kurzweilig auflockerndes Abschweifen in Traumwelten, zwischen dem nächst folgenden Monolithen „The Mantle Tomb“, der abermals durch pathetisch klagenden Klargesang von Vocalist Darren Moore gekrönt, sich nach schleppendem Beginn zur intensiv dicht gewebten Klangkathedrale entwickelt. Alle fünf Tracks zeigen die Facetten der Dunkelheit sowohl in ihrem schönen als auch hässlichen Antlitz, wobei die recht unorthodox komponierte Düster-Ballade „A Terrible Beauty is Born“ teils in heidnischen Folk-Spirit getaucht, den enormen Facettenreichtum der Protagonisten in ungeheuer feinfühliger Weise wieder spiegelt. Wirklich beeindruckend, was dieser seit Gründung 1992 zu den dienstältesten Vertretern auf dem Funeral-Doomsektor zählende Kleeblatt-Fünfer auf dem aktuellen Silberteller Rust and Bone präsentiert.

Kraftvoll produzierter Melancholic-Doom-Death mit seltenem Wiederkennungswert umgeben von versteckten Überraschungsmomenten, für Genrefans. Ein leuchtender Stern in tiefster Nacht beständig zwischen faszinierender Schönheit und morbider Hässlichkeit pendelnd; zunächst schrittweise langsam aufsteigend am Firmament empor kletternd, zunehmend mehr sich in der Vergänglichkeit des Seins verlierend um in schwarzer Unendlichkeit zu verschwinden. 8/10