HIGH'N DRY - Hands Off My Toy!
VÖ: bereits erschienen
(Scream)
Style: heavy Metal
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HIGH'N DRY
Aha, das Ding kennen wir doch... - HIGH N' DRY mit „Hands Off My Toy“, bis 2007 einzig verbliebener HIGH' N DRY- Albumrelease ehe 2007 mit „The Return“ ein weiterer folgte. „Hands Off my Toy“ beinhaltet typischen Heavy Rock mit Echtheitszertifikat, wie er in den 80ern keine Seltenheit war. Nummern wie „Streets of Fire“ oder „The Last Time“ bewegten sich irgendwo zwischen teutonischem Hardrock (findige Härtner werden hier an CZAKAN, VICTORY oder BONFIRE denken) und US-Hard n' Heavy vom Prägesiegel DOKKEN/KEEL sowie kanadische Combos Marke LOVERBOY. An locker groovenden Riffs, catchy Refrains, Rock n' Roll-Attitüde und gern ins theatralische gesteigertem Hochtongesang mangelt es nicht, der Tastenkasten (heute Keyboard genannt) fungiert häufig als Hintergrundinstrument, Bass und Schlagzeug legen ihr solides Fundament, die Gitarre gibt fleißig im Grundriff den Ton an, fingerfertige Leadsoli eingeschlossen. An Joe Mizzi's Gesang, der sich im breiten Spektrum von Weltklasse bis Zum Schreien komisch bewegend in jede gute L.A. Hairsprayrock-Combo gepasst hätte, scheiden sich nach wie vor die Geister. Von klarem Hochtongesang über rockiges Röhren bis heißerem Gezeter präsentierte sich der Shouter passend zum altbackenen Sound ungewöhnlich flexibel. HIGH N' DRY sind bis heute vielen logischerweise ziemlich unbekannt, insofern überrascht es gänzlich, das „Hands Off My Toy“ jetzt in Form einer schick gestalteten Albumneuauflage inklusive dreier Bonustracks den Weg in meinen CD-Player gefunden hat. Über eine vor Kitsch triefende Nummer wie „Piece of My Heart“ darf man genüsslich das Mäntelchen des Schweigens decken, die leicht brustschwächere 1. Hälfte wird im weiteren Verlauf durch toll nach vorn gehende Heavybretter vom Schlage „Love Reaction“, „In The Dark“, den lässigen Stampfgroovern „Bad in Black“ und „Ain't Gonna Take It“ (wobei der versierte Joe Mizzi erst richtig beweisen konnte, über welch kraftvolles Stimmvolumen er verfügte) oder einem in Klischees badenden „Lost Souls“ locker wett gemacht. Zwar ist in den 80ern auch nicht alles Gold gewesen was glänzte, doch irgendwie freut es mich, das auch dieses lange Zeit verschollene Relikt wieder ausgegraben wurde, wenngleich sein heute zahlreichen Maniacs hart & heavy rockender Gitarrenmucke unbekannter Inhalt wie schon zu seiner Entstehung im Jahr 1988 ein vielseitiges Reaktionsspektrum von 'begeistert' bis 'bestürzt' hervorruft. Hands Off My Toy bietet gefälligen Melodic- Hard n' Heavy Rock, der mit drei Bonustracks aufgewertet 7,5 von 10 Punkten verdient, wobei das witzige Kindercoverartwork ein breites Grinsen entlockend sogleich Gedanken weckt, das man dem in Westentaschen-Conan-Format posierenden Chaos-Knirps um Komplikationen zu meiden, besser sein Spielzeug lässt...