SCARLET ANGER - Freak Show
VÖ: 18.03.2016
(Hänsel & Gretel)
Style: Thrash Metal
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SCARLET ANGER
Luxemburg zählt zu den Raritäten mit besonderem Seltenheitswert auf der schwermetallischen Landkarte. 2007 gegründet, handelt es sich bei SCARLET ANGER um eine Thrashcombo deren Fundus auf der guten alten Thrashschule liegt.Hauptinspirationsquelle von SCARLET ANGER sind Comic- und Horrorgeschichten aus den 80er bis 90er-Jahren, was auch das fein gestaltete CD-Coverartwork zeigt. Dracula, Frankenstein, Mumie, Alchemist und ein Werwolf geben als gruseliges Allstar-Dreamteam ein optisch richtig schön aufgemachtes Schmuckstück verzierend, kein schlechtes Bild ab. Musikalisch erwartet die geneigte Hörerschaft ruppiger stets mit hinter gründiger Düsterkomponente versehener Oldshool-Thrash. Abrissbirnen vom Format „Awakening Of The Elder God“, „Attack Of The Insidious Invader“, „On The Road To Salvation“ oder „Deadly Red Riding Hood“ zeigen kraftvoll treibend straight ins Mett hauend, wo's langgeht. Kernige Leadsoli, gut durchdachte Breaks, eingängige Grooves fließen gelungen in den Songaufbau mit ein. Fronter Joe Block verfügt über ein passend zur Musik garstig roh brüllendes Mörderorgan, „The Haunted Place – House of the Lost Souls“ kommt mit kantigen Grooves daher, geheimnisvolle wispernde Stimmen schaffen etwas Grabnebelatmosphäre. „Welcome To The Freak Show“ besitzt seinem schrägen Titel gerecht werdend überraschend enorm viel Hitpotential. „The Abominable Master Gruesome“ entpuppt sich als reichlich spannungsgeladener Thrashbolzen schwermütigen Zuschnitts, versehen mit feiner Melodielinie, satten Uptempogrooves und geradliniger Direktheit. „Through The Eyes of a Sufferer“ knüppelt sich kompromisslos den Weg ins Gehör frei, da wird heftig Gas gegeben, das kein Auge trocken bleibt, „The Thing Without A Name“ verknüpft rasende Härte und melancholische Stimmungsbögen, „On The Road To Salvation“ hämmert in ähnlicher Weise ins Gehör, „An Unbelievable Story Of A Stupid Boy“ outet sich als theatralische, mächtig Gänsehaut verbreitende Horrorgeschichte unheimlichen Inhalts. Leichte Parallelen zu US-Thrash wie FORBIDDEN, EXODUS, TESTAMENT und Co. sind bei SCARLET ANGER zwar gegeben, doch in erster Linie überzeugt der Fünfer durch ungemein ehrlichen Originalitätsfaktor, was mir die reichlich bizarren Düsterthrasher auf Anhieb sympathisch macht. Produziert von Jens Bogren, der sich schon seit geraumer Zeit einen guten Ruf als Produzent u. a. für AMON AMARTH, KREATOR, OPETH, PARDISE LOST u. v. m.) erworben hat, kracht der wuchtige Holzhammer Zehntrackling ungemein heftig auf's Geweih, um dennoch bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Fazit: Schroffer Oldshool-Thrash mit zahlreich ruppigen Kanten und faszinierenden Breaks abwechslungsreich arrangiert, dem ein ungeheuer hohes Maß Originalität einschließlich Wiederkennungswert innewohnt, wie man es auf diesem Sektor im Regelfall selten findet. Starke 8,5 von 10 Punkten sind für ein wunderschön künstlerisch kreatives Kleinod inklusive klugem Gesamtkonzept bei dem alle Songs halten, was Titel und Aufmachung versprechen!