MARTYR - You Are Next
VÖ: 31.03.2016
(Pure Steel Records)
Style: Heavy / Power / Thrash Metal
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MARTYR
Der Name MARTYR sollte 80er-Maniacs durchaus ein Begriff sein. Zeichneten die Holländer bereits mit „For The Universe“ und „Darkness at Time's Edge“ für zwei kapitale Album-Kracher verantwortlich, melden sie sich (der komplexere teilweise gewöhnungsbedürftige, die Gemüter spaltende Vorgänger „Circle of 8“ erschien 2011), nun mit ihrem vierten Output „You are Next“ nach fünf Jahren Wartezeit zurück, - eine Wartezeit, die sich bei den Holländern gelohnt hat. Zehn Tracks die sich irgendwo zwischen klassischem Heavy Metal und knallhartem Bay Area Thrash-Anteil einpendeln, wissen wie gewohnt zu überzeugen. Shouter Rob van Haren deckt mit seiner im Mittelhohen Tonbereich liegenden Röhre gesanglich das breite Spektrum zwischen ARMORED SAINT, FLOTSAM & JETSAM bis ZNÖWHITE (falls die noch jemand kennt) ab, die Gitarren röhren bei Attacken wie dem krachenden von Kindergesang eröffneten und beendeten Opener „Into The Darkest Of All Realms“, im verwaschen-räudigen Schreddersoundgewand kräftig Zähne zeigenden überwiegend im flotten Speedtempo gezockte Heavy/Power/-Thrashabrissbirnen vom Typ „Inch By Inch“ oder „Sould Breathe“ mächtig, hinzu gesellen sich fesselnde Twingitarren, rasante Breaks, effektiv platzierte Rhythmus-Tempowechsel sowie kräftige Backgroundvocals, womit die Oranje-Crew gestärkter denn je in Erscheinung tritt. Darüber hinaus können MARTYR ebenso taktsicher in schleppend langsamen drückenden Heavygroove umschalten, wenn ihnen danach ist, siehe das von zwei verschiedenen Gesangsfacetten (Hochton wie mittlerer Tieftonlage umrandete) „Unborn Evil“, hymnenhaftes auf hohem technischen Niveau stehendes Kraftfutter wird mit „Monster“, spannendes im von einer Art düsterem Science Fiction-Szenario eingeläuteten Eröffnungssequenz begleiteten Track sieben, „Crawl“ serviert, womit neben variabler Taktfacetten auch der Faktor Abwechslung keineswegs zu kurz kommt. Das RAVEN-Cover „Don't Need Your Money“ setzt als nahezu perfekt gewählter Rausschmeißer einen würdigen Schlußpunkt. - Prima!
Was bei MARTYR nach wie vor fasziniert, ist die eigenwillige Mischung aus Heavy, Power und Thrashmetal, die überraschende Taktwechsel mit einschließt. Die Holländer MARTYR haben trotz langer Pause beeindruckende Qualitätsarbeit abgeliefert, die eine konsequent unorthodox ihren Weg pflasternde Formation bestätigt, deren Rückkehr mit offenen Armen zu begrüßen ist! 8,4/10